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Zeitung: EEG-Umlage kann 2014 sinken

Archivmeldung vom 26.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de
Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Die Förderung des Ökostroms könnte für die Verbraucher spürbar billiger werden. Voraussetzung ist allerdings, dass ungerechtfertigte Ausnahmen für Industrie und Gewerbe bei der Ökostrom-Umlage wieder gekappt werden und der EU-Emissionshandel flott gemacht wird. Der EEG-Aufschlag könnte dann von derzeit rund 5,3 Cent pro Kilowattstunde auf 4,6 Cent sinken. Ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt würde dadurch rund 28 Euro im Jahr sparen. Das geht aus einer Kalkulation hervor, die der Berliner Thinktank "Agora Energiewende" im Auftrag der "Frankfurter Rundschau" mit seinem Computerprogramm "EEG-Rechner" angefertigt hat.

Ohne solche Korrekturen droht die EEG-Umlage allerdings Anfang 2014 noch einmal anzusteigen. Agora und weitere von der "Frankfurter Rundschau" befragte Energieexperten rechnen damit, dass sie um knapp einen Cent auf etwas über sechs Cent erhöht werden müsste. Der Drei-Personen-Musterhaushalt würde rund 40 Euro mehr zahlen, für die Ökostrom-Förderung insgesamt müsste er rund 250 Euro im Jahr aufbringen.

Die Umlage war zuletzt im Januar 2013 kräftig um fast 50 Prozent von 3,6 auf 5,3 Cent gestiegen.

Der "EEG-Rechner" zeigt Unerwartetes: Die EEG-Umlage kann selbst durch eine drastische Kürzung des weiteren Ausbaus der Ökostrom-Anlagen kaum gesenkt werden. Nimmt man zum Beispiel an, dass der Zubau an Solarstrom-Leistung, der 2012 rund 7.000 Megawatt (MW) betrug, 2013 auf 3.000 MW fällt, sinkt die Umlage dadurch nur um 0,06 Cent pro Kilowattstunde. Der Grund ist, dass die Solarstrom-Vergütungen stark gekappt wurden und werden.

Weitaus erfolgversprechender ist es, an den anderen Stellschrauben des EEG und der Klimapolitik zu drehen. Hier geht es einerseits um die Ausnahmen, die für Großverbraucher in Industrie und Gewerbe sowie für Unternehmen und Privatleute gelten, die ihren Strom selbst produzieren. Beschränkt man sie im Agora-Rechner auf solche Unternehmen, die sich tatsächlich im internationalen Wettbewerb befinden, und belastet die "Eigenstrom-Produktion" mit einem verminderten EEG-Satz von zwei Cent (statt bisher null Cent) pro Kilowattstunde, sinkt die EEG-Umlage für die restlichen Verbraucher bereits von den heutigen 5,3 Cent auf 5,1.

Eine weitere spürbare Senkung brächte andererseits die Revitalisierung des EU-Emissionshandels. Wird der Börsenstrompreis durch höhere CO2-Zertifikatspreise wieder auf fünf Cent statt der aktuellen 3,2 Cent (Durchschnitt Mai 2013) pro Kilowattstunde angehoben, würde die davon anhängige EEG-Umlage weiter sinken - um 0,5 Cent auf 4,6 Cent je Kilowattstunde.

Der Direktor von Agora-Energiewende, Rainer Baake, warnt freilich davor, nur auf die EEG-Höhe zu starren: "Die EEG-Umlage ist ein technischer Wert, der nicht mit dem Strompreis verwechselt werden darf und auch nichts über die tatsächlichen Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien aussagt." Sie zu senken, sei aber trotzdem "möglich und sinnvoll". "Es gibt eine Vielzahl von EEG-Ausnahmen, die nicht alle begründet sind." Unternehmen, die nicht im internationalen Wettbewerb stehen und auch die steigende Zahl der industriellen, gewerblichen und privaten Eigenstromproduzenten müssten an der EEG-Finanzierung beteiligt werden, fordert er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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