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2014: Weniger als 80 Milliarden Zigaretten versteuert

Archivmeldung vom 19.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Im Jahr 2014 wurden in Deutschland 79,5 Milliarden Zigaretten versteuert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies die geringste Menge seit der Wiedervereinigung im Jahr 1991. Damals wurden mit 146,5 Milliarden Stück fast doppelt so viele Zigaretten versteuert.

Gegenüber 2013 sank die Anzahl der versteuerten Zigaretten im aktuellen Berichtsjahr um 0,9 %. Gleichzeitig ging auch die Menge des versteuerten Feinschnitts gegenüber 2013 um - 0,1 % leicht zurück. Dagegen stiegen im Vergleich zum Vorjahr der Absatz von Zigarren und Zigarillos (+ 8,4 %) und der Absatz von Pfeifentabak (+ 13,2 %).

Diese Entwicklungen im Berichtsjahr sind unter anderem auf die zum 1. Januar 2014 erfolgte Tabaksteuererhöhung für Zigaretten und Feinschnitt zurückzuführen. Pfeifentabak sowie Zigarren und Zigarillos waren von dieser Tabaksteuererhöhung nicht betroffen. Zum 1. Januar 2015 wurde die Tabaksteuer für Zigaretten und Feinschnitt erneut angehoben.

Insgesamt wurden im Jahr 2014 Tabakwaren mit einem Kleinverkaufswert (Verkaufswert im Handel) von 24,9 Milliarden Euro versteuert, das waren 550 Millionen Euro oder 2,3 % mehr als im Vorjahr. Dieser Betrag ergibt sich aus dem Steuerzeichenbezug von Herstellern und Händlern nach Abzug von Steuererstattungen für zurückgegebene Banderolen (Netto-Bezug).

Im Jahr 2014 wurden nach Abzug der Steuererstattungen folgende Tabakerzeugnisse in Deutschland versteuert:

Tatsächlicher Absatz traditioneller Zigarren / Zigarillos war 2014 rückläufig

Zu der obigen Pressemitteilung hat der Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. folgendes herausgegeben: "Das Statistische Bundesamt hat mit seiner Pressemeldung vom heutigen Tage über den Absatz von Tabakwaren im Kalenderjahr 2014 berichtet. Für Zigarren und Zigarillos wird ein Zuwachs von 8,4 Prozent und ein Volumen von 3,9 Mrd. Stück ausgewiesen. Der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ), der die Interessen der mittelständisch strukturierten Hersteller und Importeure von Zigarren und Zigarillos vertritt, weist darauf hin, dass diese veröffentlichen Zahlen der Versteuerungsstatistik die reale Entwicklung bei den traditionellen Zigarren und Zigarillos in keiner Weise widerspiegelt. Die Versteuerungsstatistik ist maßgeblich dadurch beeinflusst worden, dass zum 01.01.2015 eine EU-Definition umgesetzt werden musste, die dazu führt, dass die sogenannten ECO-Zigarillos (niedrigpreisige Zigarillos mit homogenisiertem Deckblatt) in Zukunft als Zigaretten versteuert werden müssen. Um auch noch in den ersten Monaten 2015 diese Produkte anbieten zu können, haben die Hersteller im Kalenderjahr 2014 ECO-Zigarillos vorproduziert und die entsprechenden Steuerzeichen bezogen.

Laut Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des BdZ, geht der Verband nach eigenen Schätzungen davon aus, dass der Markt für traditionelle Zigarren/Zigarillos ca 1.1 Mrd. Stück beträgt. Im Jahre 2014 ist der Absatz der BdZ-Mitglieder um 1,6% zurückgegangen. "Von einem boomenden Markt zu reden, ist somit definitiv eine falsche Aussage", so Bodo Mehrlein.

Laut BdZ ist die Versteuerungsstatistik seit vielen Jahren durch die sogenannten ECO-Zigarillos verfälscht worden. Der Verband begrüßt ausdrücklich die Definitionsänderung für Zigarren, die dazu führen wird, dass sich der Markt für Zigarren und Zigarillos in den nächsten Monaten wieder auf ein wesentlich niedrigeres Volumen reduzieren wird. Der BdZ betont, dass es sich bei Zigarren/Zigarillos um ein Nischenprodukt im Tabakmarkt handelt. Zigarren/Zigarillos sind ein Genussartikel, der hauptsächlich von Männern gehobenen Alters und meist nur gelegentlich geraucht wird - ein Jugendschutzproblem liegt bei diesen Produkten nicht vor.

Quelle: Statistisches Bundesamt / Bundesverband der Zigarrenindustrie e.V. (ots)

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