Zeitung: Strompreissteigerung trifft Osten stärker als Westen
Archivmeldung vom 27.08.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtEnergiewende und Ökostromausbau sollen den Strompreis im Osten Deutschlands stärker treiben als in Westdeutschland. Den Schluss zieht ein Bericht für den Ostbeauftragten der Regierung, Christoph Bergner (CDU), der an diesem Mittwoch vorgestellt werden soll und welcher der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vorliegt.
Zugleich fließen Gewinne aus der Grünstromerzeugung aus den neuen Ländern ab, weil die Menschen dort zu wenig Geld haben, um in Wind- oder Solarparks zu investieren. "Der Osten darf nicht die Zeche zahlen", kritisierte Ostbeauftragter Bergner gegenüber der Zeitung die Ergebnisse des Berichts. Bürger und Unternehmen im Osten dürften durch die Energiewende nicht über Gebühr belastet werden. "Im Sinne gleicher Standortbedingungen und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Industrien den neuen Ländern müssen die Strompreise bezahlbar bleiben."
In den neuen Ländern werde erheblich mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt, als im Westen, weshalb auch die Netzkosten höher seien, heißt es in dem Gutachten. Da die nur regional verteilt werden, bedeute das einen Aufschlag von einem Cent je Kilowattstunde für die Verbraucher in den neuen Ländern und Berlin. Die Gutachter fordern, diese Kosten sollten bundesweit umgelegt werden.
Nach der im Auftrag der Bundesregierung angestellten Untersuchung "Auswirkungen der Energiewende auf Ostdeutschland", die der Zeitung vorliegt, nimmt die Zustimmung zur Energiewende im Osten ab. Allerdings stiegen die Stromkosten nicht nur im Osten.
Die Haushaltsstrompreise würden bis 2020 im Bundesgebiet "auf fast 40 Cent je Kilowattstunde" steigen, heißt es in dem Papier. Heute liegen sie im Schnitt unter 29 Cent je Kilowattstunde. "Von 2004 bis 2020 werden sich die Kosten mehr als verdoppelt haben", schreiben die Gutachter. Der Staatsanteil aus Steuern, Abgaben und Umlagen werde von heute 50 Prozent auf 55 Prozent steigen. Der Osten sei besonders betroffen. Hier blieben die Preise hoch, während unterdurchschnittliche Einkommen erzielt würden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur