Airbus-Zulieferer: Viele Mittelständler klagen über Finanzierungsprobleme
Archivmeldung vom 16.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Krise um den Flugzeugbauer Airbus klagen die deutschen Zulieferer über die Folgen der Entwicklungsprobleme beim Großraumflugzeug A380. Leidtragende seien in erster Linie Firmen, die speziell für ein A 380-Projekt gegründet wurden oder Zulieferer aus dem dritten oder vierten Glied, die nicht durch vertragliche Abnahmeverpflichtungen abgesichert sind.
"Viele Mittelständler haben
Finanzierungsprobleme", sagte Uwe Gröning, geschäftsführender
Vorstand beim Branchenverband Hanse Aerospace, dem "Tagesspiegel am
Sonntag". "Viele Mittelständler haben Finanzierungsprobleme." Zudem
sei die Krisenkommunikation des Flugzeugherstellers schlecht.
"Die Entwicklungskosten werden über die Serienproduktion amortisiert, jetzt erfolgt der Kapitalrücklauf zwei Jahre später", sagte Klaus Stölting von der Firma ESW-Extel Systems in Wedel der Zeitung. Das Unternehmen stellt Küchenwagen-Lifte für den A380 her. Klaus-Peter Glinicki, Geschäftsführer der Inkutec Aircraft GmbH in Barsbüttel, die Teile der Bordküche baut, schließt Kurzarbeit für seine 20 Fachkräfte nicht aus. "Wir stehen ziemlich im Regen", klagt auch Bettina Mühlenberg-Lange, Geschäftsführerin der Hamburger Albert Mühlenberg Apparatebau. Rund 7,5 Millionen Euro hat die Firma als Vorleistung in eine neue Fertigungsstätte, in Maschinen und Software investiert. 40 zusätzliche Arbeitsplätze sind entstanden. Ob sie jetzt in Gefahr sind, werde das letzte Quartal zeigen. "Wir müssen kämpfen, damit wir andere Aufträge hereinbekommen", sagt die Chefin.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel