Millioneninvestition in Emden gescheitert - Biodiesel-Raffinerie wird nicht gebaut
Archivmeldung vom 17.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Plan einer Raffinerie für Bio-Diesel im alten Ölhafen der Stadt Emden ist vom Tisch: Die niederländische Investorengruppe hat sich nach exklusiven Informationen von NDR Info von dem Vorhaben zurückgezogen. Geplant war die Errichtung einer Raffiniere für die Herstellung von so genanntem Bio-Diesel aus südostasiatischem Palmöl.
Die Jahresproduktion sollte 430.000 Tonnen
betragen. Investiert werden sollte ein zweistelliger Millionenbetrag.
Nach einer Bauzeit von etwa drei Jahren waren dort etwa 25
Arbeitsplätze vorgesehen. Eine niederländische Investorengruppe hatte
Anfang vergangenen Jahres einen langfristigen Mietvertrag mit dem
Eigentümer des Geländes, der in Landesbesitz befindlichen
Niedersachsen-Ports GmbH abgeschlossen.
Gescheitert ist das Vorhaben offenbar aus technischen Gründen, die
nach Ansicht von Branchenkennern vorhersehbar waren. Während
Bio-Diesel aus Rapsöl bei mitteleuropäischen Temperaturen flüssig
bleibt, geht Kraftstoff aus Palmöl bei Temperaturen unter 20 Grad in
einen festen Zustand über. Der Investorengruppe war es nach
NDR-Informationen nicht gelungen, ein wirtschaftliches Verfahren zu
finden, das dieses Problem löst. An der geplanten Bio-Diesel-Anlage
in Emden hatten vor allem die Grünen im niedersächsischen Landtag
Anstoß genommen. Das Thema steht am Donnerstag auf der Tagesordnung
des Landtages.
Quelle: Pressemitteilung NDR Norddeutscher Rundfunk