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Energie- und Wasserwirtschaft erklärt Atomkraft-Revival für erledigt und betont Nein zu Fracking

Archivmeldung vom 18.11.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Stromausfall, Stromabstellen & Blackout (Symbolbild)
Stromausfall, Stromabstellen & Blackout (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /SB

Deutschlands Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hält wiederkehrende Rufe aus FDP und Union nach einem Atomkraft-Revival für Quatsch und warnt vor Fracking in Deutschland.

"Die Betreiber der drei letzten vom Netz gegangenen Atommeiler betonen, dass ihre Kraftwerke aus organisatorischen, personellen und finanziellen Gründen nicht wieder hochgefahren werden können", sagte BDEW-Chefin Kerstin Andreae im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Auch die Energiekonzerne "können jeden Euro nur einmal ausgeben und halten es für sinnvoller, das Geld in Zukunftsenergien zu investieren: Windkraft, Solar, später Wasserstoff sowie Gas für den Übergang".

"Wenn wir gleichzeitig mit den Netzen und Speichern vorankommen und den Strom flexibel nutzen, hat sich die Atomkraft-Diskussion überholt", sagte Andreae und betonte: "Auch Mini-Reaktoren, an denen Bill Gates bastelt, sind bislang kein Geschäftsmodell geworden."

Angesichts der hohen Importkosten und Methan-Leckagen bei Flüssiggas aus den USA waren zuletzt auch wieder Forderungen aufgekommen, die deutschen Reserven zu nutzen. "Wir könnten Gas in Deutschland über Fracking fördern, aber bei Weitem nicht so viel, wie wir brauchen", sagte die BDEW-Chefin dazu. "In einem so dicht besiedelten Land wie dem unseren entstehen durch Fracking zudem Gefahren für das Trinkwasser. Die Sorgen der Wasserwirtschaft sind erheblich, und daher sind wir gegen Fracking in Deutschland."

Dafür sei sie aber "sehr zuversichtlich, dass wir uns bis Mitte des kommenden Jahrzehnts mit ausreichend Wasserstoff versorgen können", sagte Andreae in dem Interview. Man sei in Gesprächen mit vielen Ländern, die mehr Wasserstoff produzieren werden, als sie selbst verbrauchen würden. Die Bundesregierung habe zudem vor wenigen Tagen den Startschuss für den Aufbau eines Wasserstoffkernnetzes gegeben.

"Das ist ein mutiger Schritt, der uns vor die Welle bringt", lobte Andreae. "Für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ist Deutschland jetzt richtig gut vorbereitet." Dass grüner Wasserstoff eine ganz zentrale Säule in einer CO2-neutralen Welt sein werde, daran bestehe auch international kein Zweifel mehr.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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