Modekette Adler schließt 20 Märkte
Archivmeldung vom 29.07.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakMit Marktschließungen und dem Abbau von über 500 Arbeitsplätzen reagiert die Modekette Adler auf den schwachen Konsum ihrer Kunden. Der Eigentümer Metro AG hofft, die Kette endlich verkaufen zu können.
Die Modekette Adler baut bis zu 525 Arbeitsplätze in
Deutschland und Österreich ab. Das teilten Adler und der Eigentümer der
Modekette, Deutschlands größter Handelskonzern Metro, am Montag in
Düsseldorf mit. Um die Zukunft von Adler auch in einem insgesamt
schwierigen Marktumfeld langfristig zu sichern, hat die
Adler-Geschäftsführung nun ein breites Maßnahmenpaket beschlossen.
Demnach werden bis zu 20 Märkte in Deutschland und Österreich bis Ende
2009 geschlossen. In den Märkten würden bis zu 370 Stellen abgebaut.
Zudem fielen in der Verwaltung und Logistik rund 155 Stellen weg. Die
Adler-Geschäftsführung arbeite mit dem Betriebsrat an einem Plan, um
den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten.
126 Märkte in Deutschland, Österreich und Luxemburg
Adler hat knapp 4000 Mitarbeiter (auf Vollzeit gerechnet). Damit
entspricht der Abbau von insgesamt 525 Stellen mehr als jedem achten
Arbeitsplatz im Unternehmen. Die Kette, deren Zentrale in Haibach bei
Aschaffenburg sitzt, hat 126 Modemärkte in Deutschland, Österreich und
Luxemburg. Der Umsatz belief sich 2007 auf 518 Millionen Euro. Bedingt
durch die anhaltende Konsumzurückhaltung habe sich das Geschäft von
Adler im ersten Halbjahr 2008 deutlich eingetrübt.
Zur Metro gehören die gleichnamigen Großhandelsmärkte für
Gewerbetreibende, die Elektronikketten Media Markt und Saturn, der
Lebensmittelhändler Real und die Kaufhof-Warenhäuser. Adler wird von
dem Düsseldorfer Konzern seit 2004 nur als Finanzbeteiligung geführt.
Adler steht bereits seit Jahren auf der Verkaufsliste der Metro.
Die Metro AG hatte erst am Freitag mitgeteilt, dass sie Adler in ihren
Büchern komplett abschreibt. Dadurch fallen im zweiten Quartal 2008 bei
der Metro nicht zahlungswirksame Aufwendungen in Höhe von 312 Millionen
Euro sowie Belastungen aus den Mietverpflichtungen von 63 Millionen
Euro an. Die Verkaufsabsichten würden intensiviert.