Viele Tarifabschlüsse im 1. Halbjahr 2011 über 3 %
Archivmeldung vom 31.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie wirtschaftliche Erholung schlägt sich auch in den Tarifabschlüssen nieder. Im ersten Halbjahr 2011 lagen viele der vertraglich vereinbarten Tariferhöhungen bei 3 % und mehr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war das im Jahr 2010 bei nur sehr wenigen Tarifverträgen der Fall. Vielmehr hatten viele Tarifvertragsparteien aus Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung Einmalzahlungen vereinbart, die bei zukünftigen prozentualen Erhöhungen nicht berücksichtigt werden.
Die Beschäftigten in der Chemischen Industrie erhielten im Frühjahr 2011 eine Tarifanhebung um 4,1 %; 2010 waren ausschließlich Einmalzahlungen vereinbart worden. Im Bauhauptgewerbe wurde durch Schlichtung für den Westen eine Tariferhöhung um 3,0 % ab 1. Mai 2011 erzielt. Darüber hinaus wurde eine Stufenerhöhung von 2,3 % ab 1. Juni 2012 beschlossen. Im Osten fielen die Tarifanhebungen mit + 3,4 % ab 1. Juni 2011 beziehungsweise + 2,9 % ab 1. August 2012 etwas höher aus. Die neu abgeschlossenen Tarifverträge im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel sehen jeweils Tarifsteigerungen von 3,0 % im ersten Halbjahr 2011 und Stufenerhöhungen für 2012 vor. Im öffentlichen Dienst der Länder stiegen die Tarifverdienste ab 1. April 2011 um 1,5 % und werden ab 1. Januar 2012 um weitere 1,9 % sowie zusätzlich um einen Sockelbetrag von 17 Euro erhöht. Daraus folgt, dass für untere Entgeltgruppen die Erhöhung prozentual etwas höher ausfällt als für obere Entgeltgruppen.
Der zurzeit geltende Abschluss für den öffentlichen Dienst bei Bund und Gemeinden ist bereits seit Januar 2010 in Kraft. Er sieht eine Tarifanhebung um 0,6 % ab 1. Januar 2011 und um 0,5 % ab 1. August 2011 sowie eine Einmalzahlung von 240 Euro vor. Auch die Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie (2,7 % ab 1. April 2011), im Bankgewerbe (1,6 % ab 1. Januar 2011) sowie der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (3,0 % ab 1. Januar 2011) waren bereits 2010 vereinbart worden.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)