Goldman-Sachs: 2012 besseres Umfeld für Börsengänge und Fusionen
Archivmeldung vom 25.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Investmentbank Goldman Sachs sieht in diesem Jahr ein besseres Umfeld für Fusionen und Börsengänge als im schwachen zweiten Halbjahr 2011. "Die Maßnahmen zur Entschärfung der Eurokrise und die sich verbessernden Makroprognosen sprechen aus unserer Sicht eher für ein Umfeld, das sich langsam aufhellt", sagte Dorothee Blessing, Co-Chefin des deutschen Investmentbankings bei Goldman Sachs, im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt".
Seit Dezember habe sich die Volatilität an den Finanzmärkten deutlich verringert, außerdem hätten sich relevante Kapitalmarktindizes zuletzt wesentlich besser entwickelt. Allerdings hängt die Entwicklung des Geschäfts von einer Lösung der Eurokrise ab. Mit den Liquiditätsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank und dem europäischen Fiskalpakt seien zwar wichtige Schritte getan, so Blessing. "Die Marktteilnehmer warten allerdings noch auf eine nachhaltige Umsetzung der Lösungen und beobachten weiterhin genau die makroökonomische Entwicklung in Europa - und nicht zu vergessen, auch in den USA. Die kommenden Monate werden für eine weitere Stabilisierung des makroökonomischen Ausblicks also entscheidend bleiben", sagte sie der Zeitung. Wenn die Reformmaßnahmen weiterhin umgesetzt würden, dürfte dies nach Blessings Ansicht auch zu einer nachhaltigen Entspannung führen. "In einem sich so verbessernden Umfeld erwarten wir, dass wieder mehr Unternehmen neben Kapitalmarkttransaktionen auch M&A-Transaktionen anstoßen, denn die strategischen Überlegungen dafür sind nach wie vor vorhanden." Feindliche Übernahmen könnten dabei eine stärkere Rolle spielen. Sie seien ja bereits im Jahr 2011 ein Thema gewesen, sagte Blessing. "Generell sind in Europa mehr solcher Transaktionen vorstellbar."
Im vergangenen Jahr hatte in Deutschland unter anderem die feindliche Übernahme des Kranherstellers Demag Cranes durch den US-Konkurrenten Terex für Schlagzeilen gesorgt. "Darüber hinaus treten in Deutschland - und auch in Europa - vermehrt aktivistische Aktionäre auf, die zwar nur einen kleinen Minderheitsanteil halten, aber die Unternehmensstrategie stark beeinflussen wollen", sagte Blessing der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur