Verdi will "mit allen Mitteln" gegen Commerzbank-Übernahme kämpfen
Archivmeldung vom 11.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Gewerkschaft Verdi kündigt erbitterten Widerstand gegen einen Kauf der Commerzbank durch Unicredit an. "Wir werden uns mit allen Mitteln gegen eine Übernahme durch Unicredit wehren", sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär und Commerzbank-Aufsichtsrat Stefan Wittmann am Mittwoch dem "Handelsblatt".
"Wir wollen nicht das gleiche Schicksal erleiden wie die
Hypovereinsbank." Seit der Übernahme der HVB 2005 habe Unicredit bei
seiner Münchener Tochter Tausende Arbeitsplätze gestrichen und viele
Kompetenzen nach Mailand abgezogen, klagte Wittmann. In München werde
heute so gut wie nichts mehr entschieden. "Wenn man sich anschaut, was
mit der HVB passiert ist, kann man sich gegen eine Übernahme durch
Unicredit nur wehren."
Wittmann hofft dabei auch auf die
Unterstützung der Bundesregierung. "Ich erwarte, dass der Bund die
industriepolitische Verantwortung für den Standort Deutschland übernimmt
und eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit verhindert", sagte
Wittmann. "Der Bund muss jetzt klare Kante zeigen und seine verbliebene
Beteiligung von zwölf Prozent nutzen, um eine schädliche Übernahme der
Commerzbank zu verhindern." Es dürfe nicht sein, "dass wichtige
Entscheidungen über die Finanzierung von Europas größter Industrienation
künftig in Mailand fallen".
Die Bundesregierung hatte sich am
Mittwoch selbst von der geplanten Übernahme überrascht gezeigt. Man sei
nicht vorab informiert worden, sagte ein Sprecher in Berlin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur