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Industrie steigert Investitionen in den Umweltschutz im Jahr 2020 um 3,6%

Archivmeldung vom 22.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland haben im Jahr 2020 knapp 12,1 Milliarden Euro in den Umweltschutz investiert, das waren 13,5 % ihrer gesamten Investitionen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, investierte die Industrie damit 3,6 % mehr in den Umweltschutz als im Vorjahr.

Demgegenüber gingen die Gesamtinvestitionen der Industrieunternehmen im gleichen Zeitraum um 7,5 Milliarden Euro oder 7,7 % auf 89,7 Milliarden Euro zurück. Umweltschutzinvestitionen sind Investitionen in Anlagen, die der Verringerung, Vermeidung oder Beseitigung von Emissionen in die Umwelt dienen oder eine schonendere Nutzung der Ressourcen ermöglichen.

Großteil der Investitionen in der Abwasser- und Abfallwirtschaft

Mit 7,4 Milliarden Euro setzte die Industrie im Jahr 2020 einen Großteil (61,0 %) ihrer Umweltschutzinvestitionen in den Umweltbereichen Abwasser- und Abfallwirtschaft ein, das war eine Steigerung um 13,9 % zum Vorjahr. In der Abwasserwirtschaft investierten die Unternehmen 4,6 Milliarden Euro (38,1 % der Umweltschutzinvestitionen) unter anderem in Anlagen zur Verminderung der Abwassermenge. Die Investitionssumme stieg hier im Vorjahresvergleich um 6,7 %. Investitionen in die Abfallwirtschaft, zu denen Maßnahmen zur Verwertung, Beseitigung und Vermeidung von Abfällen zählen, wurden in Höhe von 2,8 Milliarden Euro (22,9 % der Umweltschutzinvestitionen) getätigt.

Klimaschutzinvestitionen im Vorjahresvergleich rückläufig

Ein Teilbereich der Umweltschutzinvestitionen sind Investitionen in den Klimaschutz. Zu diesem Bereich zählen Anlagen, Einrichtungen und Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung der Emissionen von sogenannten Kyoto-Treibhausgasen, der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Energieeffizienzsteigerung und Energieeinsparung. Seit dem Jahr 2009 haben sich die Investitionen der Industrieunternehmen in den Klimaschutz mehr als verdoppelt, allerdings sanken sie im Jahr 2020 um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr auf 3,4 Milliarden Euro. Das entsprach gut einem Viertel (27,9 %) der gesamten Umweltschutzinvestitionen.

Entgegen diesem Gesamttrend stiegen die Investitionen in Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung und Energieeinsparung im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 17,1 % auf 1,3 Milliarden Euro und machten damit 39,7 % des gesamten Investitionsvolumens für den Klimaschutz aus. Demgegenüber sanken die Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien um 13,4 % auf 1,6 Milliarden Euro (46,7 % der Klimaschutzinvestitionen) und die Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Treibhausgasen um 8,6 % auf 457 Millionen Euro (13,6 % der Klimaschutzinvestitionen).

Gut 800 Millionen Euro für Maßnahmen zur Luftreinhaltung

Von den übrigen Investitionen für den Umweltschutz im Jahr 2020 entfielen 808 Millionen Euro (6,7 % der Umweltschutzinvestitionen) auf den Bereich der Luftreinhaltung. Zu diesem Bereich zählen auch Investitionen in die Elektromobilität, also etwa in Elektro- oder Hybridfahrzeuge und die entsprechende Ladeinfrastruktur. Für solche Maßnahmen investierten die Unternehmen 152 Millionen Euro, das waren 18,8 % aller Investitionen in die Luftreinhaltung. Die restlichen 82,2 % (656 Millionen Euro) wurden in andere Maßnahmen zur Beseitigung, Verringerung oder Vermeidung von luftfremden Stoffen in Abgas und Abluft investiert.

Investitionen in Arten- und Landschaftsschutz machten auch im Jahr 2020 mit 86 Millionen Euro lediglich 0,7 % der gesamten Umweltschutzinvestitionen aus, stiegen im Vergleich zu 2019 jedoch um 74,0 %. Mit 370 Millionen Euro machten Maßnahmen zum Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser 3,1 % der Gesamtinvestitionen für den Umweltschutz aus. Die restlichen 81 Millionen Euro (0,7 % der Umweltschutzinvestitionen) wurden in Lärm- und Erschütterungsschutz investiert.

Ver- und Entsorgungswirtschaft tätigt drei Viertel aller Umweltschutzinvestitionen

Bei der Verteilung der Umweltschutzinvestitionen auf einzelne Branchen lag der Großteil der Umweltschutzinvestitionen im Jahr 2020 bei Unternehmen der Ver- und Entsorgungswirtschaft, die mit einem Gesamtvolumen von 9,1 Milliarden Euro mehr als drei Viertel (75,1 %) der Umweltschutzinvestitionen getätigt haben.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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