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DIHK: Chance auf Lehrstelle besser als vor der Krise - Wirtschaftsethik als Schulfach

Archivmeldung vom 03.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat allen Jugendlichen, die noch keine Lehrstelle erhalten haben, wieder neuen Mut gemacht. "Ende August 2009 waren bei den Industrie- und Handelskammern (IHKs) 272 318 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert", sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann dem "Weser Kurier" (Freitagausgabe).

Das sei zwar durch die Folgen der Wirtschaftskrise ein Rückgang um 9,2 Prozent gegenüber August 2008. Zum anderen hätte die Bundesagentur für Arbeit aber auch rund 14 Prozent weniger Bewerber als im Vorjahr registriert. Weniger Bewerber heiße auch weniger Möglichkeiten für die Betriebe, Ausbildungsverträge abschließen zu können. "Wichtig für die Jugendlichen ist die klare Botschaft: Die Chancen, in diesem Jahr eine Lehrstelle zu erhalten, sind aktuell sogar besser als vor der Krise", sagte Driftmann.

Grund für die stark gesunkene Bewerberzahl sei die demografische Entwicklung. "Es verlassen immer weniger Jugendliche die Schulen", sagte der DIHK-Chef. Das sei auch der Trend für die Zukunft und entlaste im Moment den Ausbildungsmarkt. "Sehr bald werden wir deshalb jedoch einen erheblichen Mangel an Bewerbern haben. Vor allem in den neuen Bundesländern ist das jetzt schon ein großes Problem", ergänzte Driftmann. "Die Betriebe haben dort immer größere Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Dies ist eine gute Chance für noch suchende Jugendliche aus dem Westen, einen Ausbildungsplatz im Osten zu finden."

Der DIHK-Präsident forderte darüber hinaus von der Politik, für mehr Unterricht im Bereich Wirtschaftsethik an Schulen zu sorgen. "Wir können nicht zusehen, wie zwei Hände voll von Managern das Renommee einer ganzen Berufsgruppe durch ihre Unmäßigkeit verschandeln", sagte er. Das sei kein ethisches Verhalten. "Wir werden also in den Lehrplänen auch Wirtschaftsethik einbauen müssen", forderte Driftmann. Es gebe Dinge, die tue man einfach nicht. "Das geht beim Verhalten in der Klasse los: Man mobbt seine Mitschüler nicht. Man verhält sich nicht aggressiv auf dem Schulhof. Da müssen frühzeitig richtige Grundlagen geschaffen werden. Wer Mitschüler mobbt, hat große Chancen, später als Ellbogentyp in irgendeinem Management zu landen. Das alles brauchen wir nicht."

Quelle: Weser-Kurier

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