Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Rüstungsindustrie fordert konzertierte Aktion für Waffenkäufe

Rüstungsindustrie fordert konzertierte Aktion für Waffenkäufe

Archivmeldung vom 08.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ThyssenKrupp Marine Systems
Bild: ThyssenKrupp Marine Systems

In der deutschen Rüstungsindustrie wird der Ruf nach neuen Strukturen zur Beschaffung von Ausrüstung für die Bundeswehr lauter. "Wir brauchen jetzt eine konzertierte Aktion von Politik, Industrie und Beschaffungsbehörde", sagte der Geschäftsführer des deutschen Marineausrüsters Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), Oliver Burkhard, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).

"Sie müssen sich einig sein: Wir brauchen diese Produkte, und zwar schnell." Burkhard wandte sich in diesem Zusammenhang auch gegen den Kauf von Waffensystemen im Ausland. Man müsse "deutsche Steuergelder auch in Deutschland investieren", sagte er der FAS. Es gehe um rund 7.000 Beschäftigte an der Küste von Emden bis Wismar. "Das sind ordentliche Jobs, da gilt der Tarif der IG Metall, da wird anständig bezahlt, da gibt es Demokratie im Betrieb", so Burkhard. Es sei zudem "eine gute Referenz im Ausland, wenn unsere Heimatmarine bei uns bestellt". Der Rüstungsmanager kritisierte zugleich eine Ambivalenz der Politik, die einerseits Rüstungsexporte in strategisch wichtige Regionen forciere und andererseits Exportgenehmigungen immer restriktiver handhabe. "Wir wünschen uns von der Politik mehr Klarheit", sagte Burkhard. "Wenn eine Regierung sagen würde, wir exportieren gar nicht mehr, dann akzeptieren wir das selbstverständlich. Irgendwann werden wir dann aber die Schlüsseltechnologie nicht mehr bedienen können."

Um die Lieferung neuer Waffensysteme zu beschleunigen, sind nach Burkhards Worten bescheidenere Anforderungen nötig. So müssten im Fitnessraum einer Fregatte nicht unbedingt die Grenzwerte der deutschen Sportstättenverordnung eingehalten werden. "Unsere Fregatte für Ägypten war gut drei Jahre nach Vertragsunterzeichnung fertig", sagte Burkhard. "Das könnten wir auch für Deutschland. Die Politik müsste nur die Anforderungen entsprechend formulieren."

Der TKMS-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass sein Unternehmen über kurz oder lang Aufträge aus dem Bundeswehr-Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro erhalten werde. "Irgendwann wird man schon auf uns zukommen", sagte er. "Mich werden Sie nur aufgeregt erleben, wenn man deutsche Steuergelder ins Ausland trägt."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte sonde in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige