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Mehr Unternehmen wollen Preise erhöhen

Archivmeldung vom 29.09.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.09.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Prof. Dr. Timo Wollmershäuser
Prof. Dr. Timo Wollmershäuser

Bild: Screenshot www.ifo.de

Etwas mehr Unternehmen in Deutschland wollen die Preise erhöhen. Nach zwölf Rückgängen in Folge sind ihre Preiserwartungen im September erstmals wieder von 14,7 auf 15,8 Punkte gestiegen, teilte das Münchener Ifo-Institut am Freitag mit. Das geht aus der Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts hervor. "Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis die Inflationsrate das Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank erreichen wird", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Vor allem in der Gastronomie sind die Preiserwartungen kräftig von 49,1 auf 62,8 Punkte gestiegen. Bei den Einzelhändlern hingegen sank der Saldo von 33,6 auf 31,4 Punkte. "Gute Nachrichten gibt es vom Baugewerbe: Wegen der Flaute wollen dort immer mehr Unternehmen ihre Preise senken", sagte Wollmershäuser weiter. Die Preiserwartungen gingen auf minus 12,6 Punkte zurück, nach minus 10,2. Im Verarbeitenden Gewerbe stiegen die Preiserwartungen leicht von 3,8 auf 4,6 Punkte. "Damit dürfte der Preisanstieg in der Industrie nahezu gestoppt sein", ergänzte Wollmershäuser. Hinter diesem Durchschnitt verbergen sich jedoch gegenläufige Entwicklungen: Mehr Autohersteller planen, ihre Preise anzuheben (34,3 nach 21,0 Punkten), die Papierhersteller dagegen, sie zu senken (minus 55,4 nach minus 49,7). 

Bei den Dienstleistern insgesamt wollen wieder mehr Unternehmer ihre Preise anheben. Die Preiserwartungen stiegen von 23,7 auf 25,3 Punkte. Ähnlich wie im Handel machen Löhne in dieser Branche einen hohen Anteil der Kosten aus. Die kräftig gestiegenen Gehälter dürften von den Unternehmern zum Teil auf die Preise überwälzt werden. Die Punkte geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei +100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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