Klinik-Kette Paracelsus: Betriebsrat klagt gegen Konzernstruktur
Archivmeldung vom 14.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer bundesweit tätige Klinikkonzern Paracelsus steht unter Druck: Neben Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi um einen freiwilligen Gehaltsverzicht der rund 5000 Angestellten klagt der Gesamtbetriebsrat vor dem Landgericht Hannover gegen die Unternehmensstruktur. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Montag). Durch eine Ausgliederung der Geschäftsführung in eine eigene GmbH sei das Management jeglicher Kontrolle durch den Aufsichtsrat des Gesamtkonzerns entzogen worden, kritisierte Klageführer und Gesamtbetriebsratschef Axel Denker gegenüber dem Blatt.
Diesen Montag gehen parallel in Berlin die Verhandlungen über einen freiwilligen Gehaltsverzicht der Belegschafft in die zweite Runde. Laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" sollen die Angestellten auf drei bis fünf Prozent ihres Lohns und das Weihnachtsgeld verzichten. Die Gewerkschaft Verdi signalisierte nach dem Verhandlungsauftakt vergangene Woche Bereitschaft, forderte im Gegenzug aber unter anderem eine Arbeitsplatz- und Standortgarantie für die 28 Kliniken im gesamten Bundesgebiet. "Wir brauchen den befristeten Lohnverzicht der Belegschaft, damit wir investitionsfähig sind und die Paracelsus-Kliniken damit wieder auf eine gesunde Grundlage stellen können", begründete Paracelsus die geplanten Einschnitte gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Das Unternehmen zählt mit einem Jahresumsatz von etwa 310 Millionen Euro zu den zehn größten privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)