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Nationale Wertpapierkäufe: EZB-Chefvolkswirt für mehr Transparenz

Archivmeldung vom 11.12.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Peter Praet Bild: European Central Bank
Peter Praet Bild: European Central Bank

EZB-Chefvolkswirt Peter Praet hat sich in der Debatte um verdeckte Wertpapierkäufe der nationalen Notenbanken für mehr Transparenz ausgesprochen. Die Frage, warum die Käufe nicht öffentlich gemacht würden, sei berechtigt, erklärte er im Interview mit dem "Handelsblatt". "Ich persönlich sehe darin kein Problem, diesbezüglich transparenter zu sein", sagte Praet.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass diese Geschäfte seit Beginn der Euro-Krise drastisch zugenommen haben. So ist der Wertpapierbestand der nationalen Notenbanken im Eurosystem seit Anfang 2006 von 200 auf aktuell etwa 575 Milliarden Euro gestiegen. Praet bestreitet jedoch, dass die Käufe Einfluss auf die Geldpolitik haben. Deren Gesamtsumme würde durch den EZB-Rat begrenzt. "Es gibt einfach nicht so etwas wie `Geldschöpfung durch nationale Notenbanken` außerhalb des Eurosystems."

Praet rechtfertigte zudem die Kommunikation der EZB im Vorfeld der Ratssitzung in der vergangenen Woche. "Wir kommunizieren nicht, um den Märkten zu gefallen, sondern um unserem Mandat gerecht zu werden", sagte Praet. Eine Lockerung der Geldpolitik, die deutlich geringer ausfiel als erwartet, hatte die Anleger enttäuscht und große Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst. Die Erwartungen der Märkte seien in den Tagen vor der Sitzung einfach übertrieben hoch gewesen, so Praet. "Aufgrund der Schweigepflicht konnten wir darauf nicht reagieren."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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