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Markenfälschungen kosten 70.000 Arbeitsplätze allein in Deutschland

Archivmeldung vom 10.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Markenpiraterie und unerlaubte Nachahmung von Produkten schädigen die Innovationskraft einer Volkswirtschaft, warnte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries anlässlich des heutigen Kongresses des Aktionskreises Deutsche Wirtschaft gegen Produkt- und Markenpiraterie e.V. (APM) in Berlin.

Sie unterstrich: "Der Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie ist deshalb eine rechts-, wirtschafts- und verbraucherpolitische Aufgabe ersten Ranges." Deutsche Unternehmen erleiden durch Markenfälschungen nach Schätzungen inzwischen pro Jahr Umsatzverluste in Höhe von 25 Milliarden Euro. Der APM geht davon aus, dass 70.000 Arbeitsplätze allein in der Bundesrepublik durch diese Form der Wirtschaftskriminalität verloren gehen.

Als Fälscherregion Nummer Eins steht vor allem Asien im Fokus.  Aber auch Europa bekleckert sich nach Ansicht von APM-Vorstandsmitglied Doris Möller nicht immer mit Ruhm, wenn es um die Durchsetzung von Markenrechten geht: "Unser Problem liegt nicht nur in Asien, auch in Europa bestehen Durchsetzungsdefizite vor allem wegen der weitgehenden Verharmlosung von Produkt- und Markenpiraterie als Kavaliersdelikt".

Dabei spielt auch das Internet eine immer größere Rolle beim Vertrieb von Plagiaten. Viele Unternehmen stehen nach Ansicht von Möller 'mit dem Rücken zur Wand'. Sie entdecken gefälschte Produkte - oft mit ihren eigenen Labels auf den Weltmärkten oder als Angebot im Internet und können kaum etwas dagegen tun. Im Gegenteil erleiden sie sogar mehrfachen Schaden, denn: Die minderwertige Qualität der Fälschungen haftet der Verbraucher dann oft auch noch dem Original-Label an. Fälschungen sind auch ein Betrug am gutgläubigen Verbraucher und können sogar zu einer Gefahr für Leib und Leben führen. Hohe Kosten der Rechtsverteidigung belasten - wenn sie denn in den verschiedenen Staaten von Erfolg gekrönt sind - zudem das Innovationsbudget und die Innovationsfreudigkeit, nicht zuletzt des Mittelstandes. All dies verursacht Kosten, die im Unternehmen an anderer Stelle fehlen.

Vor dem Hintergrund des Kongresses fordert der APM, die Schutzrechte des geistigen Eigentums zu stärken. Möller: "Die Umsetzung der diesbezüglichen Europa-Richtlinie in deutsches Recht muss möglichst noch vor der Sommerpause verabschiedet werden."

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Industrie- und Handelskammertag

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