Verbraucherschützer begrüßen EU-Razzia bei Gaskonzernen
Archivmeldung vom 18.05.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVerbraucherschützer haben das Vorgehen der EU-Kommission gegen mehrere europäische Gaskonzerne begrüßt. "Es ist offensichtlich, dass es im Gasmarkt keinen Wettbewerb gibt", sagte der Energieexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, dem "Tagesspiegel".
So
verwehrten die großen Konzerne ihren Wettbewerbern nach wie vor den
Zugang zu Gasnetzen und -speichern. "Insofern zeigen die
Durchsuchungen, dass die Kommission das Thema ernst nimmt", sagte
Krawinkel.
Er sei aber skeptisch, ob das Problem mit einer normalen
staatlichen Regulierung in den Griff zu bekommen sei. "Wir brauchen
eine eigentumsrechtliche Trennung von Netz und Betrieb", forderte der
Verbraucherschützer. Mit anderen Worten: Wer mit Gas handelt, dem
soll nicht auch das Leitungsnetz gehören.
Die EU-Kommission hatte die Geschäftsräume mehrerer Gaskonzerne -
darunter auch Eon Ruhrgas und RWE - durchsuchen lassen. Die Behörde
prüft, ob die Unternehmen den Wettbewerb auf dem Gasmarkt illegal
behindern.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel