Vivantes hat Abteilung für Medizintouristen geschlossen - Geschäft mit ausländischen Patienten bricht bundesweit ein
Archivmeldung vom 05.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Geschäft deutscher Kliniken mit ausländischen Medizintouristen ist eingebrochen - und das nicht allein wegen des Ukraine-Krieges. Besonders deutlich könnte sich dies demnächst in Berlin zeigen. Nach Tagesspiegel-Informationen hat Berlins landeseigener Vivantes-Konzern seine zuständige Abteilung geschlossen. Formal gilt die 25-köpfige "Vivantes International Medicine" seit einer Woche als aufgelöst.
Die Vivantes-Krankenhäuser reagierten auf die "dauerhaft veränderte Marktlage mit prognostiziert geringer Nachfrage", bestätigte ein Vivantes-Sprecher auf Anfrage. Als Privatzahler aus dem Ausland gelten dabei Patienten aus Nicht-EU-Ländern. Die Ölstaaten auf der arabischen Halbinsel, die solche Patienten über Jahre an Vivantes vermittelten, "haben ihre Gesundheitsprogramme langfristig umgestellt", sagte der Sprecher. Zudem hätten die Reisebeschränkungen in der Pandemie insgesamt zu weniger Fällen und geringerem Umsatz geführt. Und wegen des Ukraine-Krieges sei nun auch noch damit zu rechnen, dass die Patientenzahl "aus Russland stark abnehmen" wird.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)