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Immer mehr Ingenieure und Ärzte aus Nicht-EU-Staaten kommen nach Deutschland

Archivmeldung vom 01.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Bild: Bundesagentur für Arbeit
Zentrale der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Bild: Bundesagentur für Arbeit

Immer mehr Ärzte und Ingenieure aus dem außereuropäischen Ausland kommen zum Arbeiten in die Bundesrepublik. Dies geht aus einer neuen statistischen Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. 2010 erhielten gerade einmal 349 Ingenieure aus einem Nicht-EU-Staat eine Arbeitserlaubnis. 2011 waren es mit 1385 fast 300 Prozent mehr.

Demnach ist auch bei den Ärzten der Trend positiv: Im vergangenen Jahr bekamen 1351 Mediziner aus Nicht-EU-Ländern das Recht, hier zu arbeiten. Das ist ein Plus von etwa 50 Prozent im Vergleich zu 2010. BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker sagte der SZ: "Vor allem der Anstieg bei den Ingenieuren ist erfreulich." Für ausländische Fachkräfte außerhalb Europas, die einen Hochschulabschluss in Humanmedizin oder in den Fachrichtungen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Elektrotechnik haben, war Ende Juni 2011 die sogenannte Vorrangprüfung weggefallen. Sie können in Deutschland arbeiten, ohne dass der Arbeitgeber nachweisen muss, keinen geeigneten Bewerber aus der EU für den Posten gefunden zu haben. Dies soll dazu beitragen, den Fachkräftemangel bei Ärzten und Ingenieuren zu lindern.

Dass dies zumindest auf sehr schmaler Basis funktioniert, zeigen auch die ersten Zahlen der Nürnberger Behörde für 2012: 921 Ingenieure bekamen von Januar bis Juni eine Arbeitserlaubnis. 2011, im gleichen Zeitraum vor Wegfall der Vorrangprüfung, waren es 549 weniger. Bei den Ärzten gibt es ebenfalls weiter Zuwächse, wenn auch in geringerem Ausmaß. Von diesem Mittwoch an haben es noch mehr Hochschulabsolventen aus Nicht-EU-Staaten leichter, in Deutschland eine Stelle zu übernehmen. Für 60 weitere Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik wird die Blue Card eingeführt. Dann ist auch für diese Akademiker unter anderem keine Vorrangprüfung mehr nötig. Außerdem gilt für sie ein zunächst auf vier Jahre befristetes Aufenthaltsrecht, das sich in ein dauerhaftes umwandeln lässt. Becker hält es für einen weiteren Fortschritt, dass auch Familienmitglieder, etwa der Mann einer Ärztin mit Blue Card, eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis bekommen. "Das ist ein Stück Willkommenskultur: Die Integration der ganzen Familie wird erleichtert", sagte er der Zeitung. Der BA-Manager erwartet, dass allein in diesem Jahr "6000 Fachkräfte über die neuen Regelungen nach Deutschland kommen könnten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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