Deutsche Energiebörse plant Handel mit Erdgas
Archivmeldung vom 09.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer deutsche Gasmarkt steht vor einer tiefgreifenden Änderung. So plant die deutsche Energiebörse EEX mittelfristig einen Einstieg in das Geschäft mit Erdgas. Das sagte der Vorstandsvorsitzende der EEX, Hans-Bernd Menzel, dem "Tagesspiegel".
"Technisch sind wir dazu sehr
schnell in der Lage." Bisher kann an der EEX (European Energy
Exchange) nur mit Strom und Kohlendioxid-Zertifikaten gehandelt
werden.
Einen konkreten Zeitplan hat die EEX allerdings noch nicht ins Auge
gefasst. "Das hängt maßgeblich davon ab, wie die Liberalisierung des
Gasmarkts vorankommt", sagte Menzel. Im Laufe dieses Jahres will die
Bundesnetzagentur die Durchleitungsgebühren der Gasnetzbetreiber
kontrollieren. Dadurch könnte der Wettbewerb und damit der Gashandel
an Schwung gewinnen.
Für den deutschen Gasmarkt wäre die Eröffnung einer allgemein
zugänglichen Handelsplattform etwas völlig Neues: Bisher wird Erdgas
hierzulande vor allem über langfristige Lieferverträge gehandelt;
auch kurzfristige Geschäfte können nur bilateral oder über Broker
abgeschlossen werden. Einen allgemein anerkannten Marktpreis für
Erdgas gibt es daher - anders als in Großbritannien - nicht. Durch
den Handel an der Börse könnte sich das ändern.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel