Razzia bei der BayernLB
Archivmeldung vom 14.10.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zentrale der Bayerischen Landesbank (BayernLB) und Büroräume ihrer österreichischen Tochtergesellschaft Hypo Group Alpe Adria sind von der Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Die Razzia richtet sich nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft gegen den früheren Bankchef Werner Schmidt.
Die Behörde teilte mit, es gebe umfangreiche Ermittlungen gegen Schmidt, der 2008 wegen hoher Verluste von Deutschlands zweitgrößter Landesbank im Zuge der Finanzkrise seinen Hut nehmen musste. Der Verdacht laute auf Untreue.
Barbara Stockinger, Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft München, sagte zur durchgeführten Razzia gegenüber n-tv: "Ich kann Ihnen sagen, dass der Verdacht darin besteht, dass … im Zusammenhang mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der Hypo Group Alpe Adria durch die Landesbank München von den Verantwortlichen ein zu hoher Kaufpreis bezahlt und akzeptiert wurde. Dadurch soll ein entsprechender Schaden bei der Landesbank entstanden sein. Diese Vermutung oder dieser Verdacht beruht auf den durchgeführten Ermittlungen und um diesen Tatverdacht zu erhärten oder um zu überprüfen, ob sich dieser Tatverdacht erhärten lässt, gab es heute diese zahlreichen Durchsuchungen."
Zum weiteren Vorgehen sagt die Oberstaatsanwältin: "Die Staatsanwaltschaft München I war zusammen mit dem bayerischen Landeskriminalamt und dem Polizeipräsidium München heute nicht nur bei der Landesbank, sondern es wurden auch weitere Objekte durchsucht. Es gab auch Durchsuchungen in Österreich und Luxemburg. … Bei diesen Durchsuchungen wurden zahlreiche Geschäftsunterlagen sichergestellt. Die müssen jetzt erst ausgewertet werden und dann kann man erst sehen, was aus den Ermittlungen weiter wird."
"Es sind nicht nur Geschäftsräume durchsucht worden. … Nähere Einzelheiten machen wir nicht. Was wir sagen können, ist, dass sich die Ermittlungen gegen den ehemaligen früheren Vorstandsvorsitzenden richten, aber Einzelheiten können wir zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht machen.", lautet die abschließende Antwort von Barbara Stockinger zu den Untersuchungen.
Quelle: n-tv