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Eon-Chef erwartet 2024 wieder steigende Strom- und Gaspreise

Archivmeldung vom 02.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Rike / pixelio.de
Bild: Rike / pixelio.de

Eon-Chef Leonhard Birnbaum stellt Verbraucher auf steigende Energiepreise ein. "Strom und Gas drohen nach den bisherigen Preissenkungen ab 2024 möglicherweise wieder teurer zu werden", sagte er der "Rheinischen Post".

Er verwies auf diverse Ursachen: "Beim Gas wirkt die Erhöhung der Mehrwertsteuer, beim Strom der Wegfall der Dämpfung der Netzentgelte der Übertragungsnetzbetreiber auf die Preise. In vielen Fällen tritt durch die Beendigung der Preisbremse ein zusätzlicher Effekt ein." Birnbaum erwartet nach eigenen Angaben, dass alle Versorger die Erhöhung von Steuer und Netzentgelten weitergeben: "Das sind politisch bedingte Aufschläge, diese werden alle Versorger an die Gas- und Stromkunden weitergeben müssen, vielleicht nicht sofort, aber wohl in den kommenden Monaten." 

Der Eon-Chef weiter: "Gegenüber den Rekordpreisen im Herbst 2022 hat es einen deutlichen Rückgang gegeben, doch die Preise sind noch immer rund zwei Mal so hoch wie vor der Krise. Der Großhandelspreis für Strom hat Anfang 2021 bei 50 Euro je Megawattstunde gelegen, heute sind es immer noch fast 100 Euro." Für die Zukunft gab er sich wenig optimistisch: "Ich erwarte nicht, dass die Preise wieder auf das Niveau von 2021 fallen. Zwar kostet die Erzeugung durch Wind und Solar vergleichsweise wenig, aber die Absicherung - Stichwort Dunkelflaute - durch Speicher oder neue Gaskraftwerke und die Verbindung der vielen dezentralen Energiewende-Anlagen erhöht dennoch die Kosten der Versorgung insgesamt." Zudem hält Birnbaum eine Rückkehr der Atomkraft in Deutschland nach eigenen Angaben für ausgeschlossen. 

"In Deutschland ist die Messe für die Atomkraft gelesen. Hier wird es nach den Jahren harter Auseinandersetzungen keine neuen Kernkraftwerke geben." Das gelte auch für die neuen kleinen Atomkraftwerke (Small Modular Reactors). "Wenn es gelingt, die kleinen Reaktoren - international oder zumindest in der Europäischen Union - zu standardisieren und in großer Stückzahl zu bauen, können sie auch wirtschaftlich sein, derzeit sind es aber alles Prototypen und es ist noch nie gelungen, eine Technik für die ganze Welt zu standardisieren." Eon werde ohnehin keine Reaktoren mehr bauen: "Wir haben uns von der Erzeugung verabschiedet, wir konzentrieren uns auf Netze und Kundenlösungen", so der Konzern-Chef. Auch eine Rückkehr der zuletzt abgeschalteten Meiler ans Netz, die Unionspolitiker fordern, hält Birnbaum für ausgeschlossen: "Die Politik hat entschieden, Isar 2 wird nicht mehr ans Netz gehen, der Rückbau läuft bereits." Ein Hochfahren sei nun auch nicht mehr machbar: "Das ist mittlerweile auch technisch nicht mehr möglich, das Thema ist durch." Zum 15. April 2023 waren die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland (Isar 2 von Eon, Emsland von RWE, Neckarwestheim 2 von EnBW) abgeschaltet worden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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