BDI verlangt schnellere Senkung der Unternehmenssteuer
BDI-Präsident Peter Leibinger fordert eine schnellere Senkung der Unternehmenssteuer als im Koalitionsvertrag von Union und SPD vorgesehen. "Das reicht nicht, das muss schneller kommen", sagte Leibinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) über die Pläne der angehenden Koalition, ab 2028 schrittweise die Körperschaftssteuer zu senken.
"Die Sonderabschreibungen sind gut", sagte Leibinger weiter, "aber ich
glaube nicht, dass sie in diesem Jahr noch viel Wirkung entfalten." Die
neue Regierung müsse ihren Ankündigungen Taten folgen lassen. Mit
Sonderabschreibungen auf Ausrüstungsinvestitionen wollen Union und SPD
bis zur Senkung der Unternehmenssteuer entlasten und Investitionen
anreizen.
Leibinger zeigte sich optimistisch, dass die Wirtschaft
aus der derzeitigen Rezession herausfinden wird. "Wir sind viel stärker
als wir uns fühlen", sagte er den Funke-Zeitungen. "Das Fundament der
deutschen Industrie ist intakt und wir sind innovativ." Aber es gebe ein
Kosten- und ein Bürokratieproblem. Bis die großen
Infrastrukturinvestitionen kommen und die Konjunktur beleben, werde es
dauern. "Was wir jetzt sofort tun müssen, ist einen Stimmungsumschwung
einzuleiten."
Beim Abbau der Bürokratie gehe es dabei auch um
Symbole, etwa das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. "Wenn man das,
wie jetzt versprochen, für eine bestimmte Zeit aussetzt und gleichzeitig
in Brüssel den europäischen Rahmen neu verhandelt, dann wäre das ein
Signal an die Wirtschaft: Wir haben verstanden, wir ändern die Regeln,
die euch belasten", sagte der BDI-Präsident. "Wirtschaft ist immer auch
zu einem guten Teil Psychologie." Leibinger steht seit Anfang 2025 an
der Spitze des Industrieverbands.
Quelle: dts Nachrichtenagentur