Gegenwind für Lkw-Sparte von Daimler
Archivmeldung vom 22.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas europäische Lastwagengeschäft läuft für Daimler in diesem Jahr schlechter als erwartet. "In Europa wird der Markt in diesem Jahr um mindestens fünf Prozent schrumpfen, wobei die Betonung auf mindestens liegt", sagte Daimler-Vorstandsmitglied Wolfgang Bernhard, zuständig für Lastwagen und Busse, im Interview mit der Stuttgarter Zeitung (Dienstagausgabe). Trotz des erheblichen konjunkturellen Gegenwinds hält Bernhard an dem Ziel fest, den Gewinn im laufenden Jahr kräftig zu steigern. "Der Ertrag wird deutlich höher sein als im Vorjahr", sagte der Daimler-Vorstand.
Im Geschäftsjahr 2013 lag das Ergebnis der Truck-Sparte vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 1,6 Milliarden Euro. Während der Wettbewerber MAN wegen der Flaute in Europa Kurzarbeit angekündigt hat, sieht Daimler in seinem Montagewerk Wörth dafür keine Notwendigkeit. "Kurzarbeit ist für uns kein Thema. Die Abschwächung können wir mit unseren flexiblen Arbeitszeitmodellen sehr gut abfedern", sagte Bernhard.
Der Betriebsrat des Wörther Werks befürchtet, dass langfristig 800 der 12.400 Stellen gefährdet sein könnten. Bernhard sagte dazu, dass die langfristige Wettbewerbsfähigkeit dieses Standorts sichergestellt werden solle. Es gebe aber noch keine Entscheidungen. Der Daimler-Vorstand zeigte sich zuversichtlich, dass in den konzerneigenen Zulieferwerken Kassel und Mannheim eine einvernehmliche Lösung mit dem Betriebsrat über Einsparungen erreicht werden kann. "Die Produktion von einigen technisch wenig anspruchsvollen Komponenten, die jeder herstellen kann, wollen wir aufgeben", erläuterte Bernhard. Der damit verbundene leichte Rückgang der Beschäftigung bis 2020 könne durch den Verzicht auf die Neubesetzung freiwerdender Stellen leicht bewältigt werden, versicherte der Lkw-Chef.
Quelle: Stuttgarter Zeitung (ots)