15.000 Niedersachsen beantragten bislang Rente mit 63
Archivmeldung vom 21.11.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 15.000 Menschen aus Niedersachsen haben bis Ende Oktober einen Antrag auf die neue abschlagsfreie Rente mit 63 gestellt. Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Braunschweig-Hannover. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass auf Bundesebene bislang 163.000 Anträge eingegangen sind und davon bislang 110.000 Anträge bearbeitet und fast ausnahmslos bewilligt wurden.
Nach Angaben des Pressesprechers der DRV Braunschweig-Hannover, Wolf-Dieter Burde, sei derzeit nicht absehbar, wie viele Anträge in Niedersachsen noch bis Jahresende folgen werden. Dafür fehlten adäquate Vergleichszahlen.
Klar scheint, dass die Ausgaben bundesweit deutlich höher ausfallen könnten, als bislang angenommen: Laut Rentenversicherern werde die "Rente mit 63" im laufenden Jahr voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro kosten - statt der bisher veranschlagten 0,9 Milliarden Euro. 2015 könnten die Ausgaben sogar auf drei Milliarden Euro steigen. Bislang war mit 1,9 Milliarden Euro gerechnet worden.
Wirtschaftsverbände: Rente mit 63 bremst das Wachstum
Die Wirtschaftsverbände rechnen mit weniger Wachstum und Personalproblemen durch die Rente mit 63. "Fehlende Fachkräfte erweisen sich in den Betrieben oftmals als Wachstums- und Innovationsbremse. Die Rente mit 63 und das frühere Ausscheiden von Leistungsträgern verstärkt diese Problematik. Wie wir aus Betrieben hören, ist in den nächsten Jahren mit einer weiter steigenden Zahl der Anträge zu rechnen", sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinische Post". Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks, sagte zu den Auswirkungen der Rente ab 63: "Die Personalplanung der Betriebe ist Makulatur."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung - Rheinische Post (ots)