Fundus Fonds Nr. 29 vor dem "Aus"?
Archivmeldung vom 23.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVöllig ungewiss ist nach wie vor das Schicksal des angeschlagenen Fundus Fonds Nr. 29. Die finanzierenden Banken, die Areal Bank und die Westdeutsche Immobilienbank, haben die Fondsverwaltung aufgefordert, die Darlehen zurück zu zahlen oder weitere Sicherheiten zur Verfügung zu stellen. Auch auf der kürzlich durchgeführten Gesellschafterversammlung konnte die Fondsverwaltung keine Lösungsmöglichkeiten präsentieren.
Nach Ansicht von Anlegeranwalt Peter Hahn von Hahn, Reinermann &
Partner Rechtsanwälte (HRP) ist vor allem der Initiator Anno August
Jagdfeld für die Misere verantwortlich. Diesem musste bereits bei
Auflage des Fonds die zumindest unmittelbar bevorstehende prekäre
Vermietungssituation in Leipzig bekannt sein. "In dem
Emissionsprospekt wird" - so Hahn - "noch vollmundig von einer
Vollvermietung bis zum 01.04.1996 ausgegangen."
Ins Gewicht fallen auch die erheblichen "weichen Kosten" mit
annähernd 30%, die im Prospekt in irreführender Weise mit 15%
ausgewiesen werden. Der von HRP beauftragte Sachverständige hat zudem
nach erster überschlägiger Prüfung erhebliche Zweifel an der
Plausibilität und an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des
Fondskonzeptes. Nach seiner Einschätzung konnte der Fonds bei
betriebswirtschaftlich korrekter Prognoserechnung die
Barausschüttungen nicht erwirtschaften. Auch beziffert der Prospekt
den Gesamtaufwand unrichtig mit 153 Mio. DM, während sich dieser
tatsächlich auf 171,6 Mio. DM inkl. Liquiditätsreserve beläuft.
"Aufgrund der vorstehenden Ermittlungsergebnisse gehen wir u.a.
von einer Haftung der Treuhandgesellschaft Jagdfeld & Partner
Steuerberatungsgesellschaft als Treuhandkommanditistin aus", so
Peter Hahn. Als Treuhandkommanditistin hat diese die Interessen der
Anleger wahrzunehmen. Daraus resultiert die Verpflichtung, die
Treugeber über alle wesentlichen Tatsachen aufzuklären, die für die
Anleger im Hinblick auf die Anlageentscheidung von Bedeutung sind.
Verjährungsprobleme bestehen nach Auffassung von HRP nicht.
Quelle: Pressemitteilung Reinermann & Partner Rechtsanwälte