Barclays begleicht Steuern für den Chef
Archivmeldung vom 13.04.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUmstrittene Bonus-Zahlungen für Top-Banker sorgen wieder für Aufregung: Der britische Versicherungsverband und Anleger laufen Sturm gegen einen millionenschweren Bonus für den CEO der Barclays Bank, wie das Wall Street Journal berichtet. Bankenchef Bob Diamond hat 2011 ein Gesamtgehalt von 14,8 Mio. Pfund (18 Mio. Euro) erhalten. Das Pikante dabei: Die Bank hat zusätzlich eine offene Steuerrechnung des Managers in Höhe von 5,7 Mio. Pfund beglichen.
Konkret hat Barclays ihrem CEO ein Gehalt von 6,3 Mio. Pfund gezahlt, darin ist der Bonus bereits erhalten. Das Gesamtpaket ist aber noch einmal gestiegen, weil das Geldinstitut zusätzlich Diamond Steuerrechnung übernommen hat. Diese waren angefallen, weil Diamond teils in England, teils in den USA gearbeitet hatte.
"Diese Vorgehensweise ist klar abzulehnen. Hier wird schon eine Drei-Klassen-Gesellschaft geschaffen, die gewisse Menschen steuerlich begünstigt. Das verstößt gegen die Gleichbehandlung", so Unternehmensberater Bernd Höhne http://jobdot.de gegenüber pressetext.
Die Association of British Insurers hat schwere Bedenken angemeldet an der Höhe des Lohnpakets für den Barclays-Chef und schickt eine Warnmitteilung an Anleger der Bank, die Ende April im Rahmen der Jahreshauptversammlung über das Gehalt Diamonds abstimmen werden.
Gewinnrückgang 2011
Barclays hat im vergangenen Jahr einen niedrigeren Nettogewinn erwirtschaftet. In die Schlagzeilen ist die Bank 2011 geraten, weil sie Versicherungen an Kunden verkauft hatte, die diese Produkte gar nicht brauchten. Der Aktienkurs ist daraufhin eingebrochen. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:05 Uhr) verzeichnet das Papier im Londoner Handel ein Plus von fast einem Prozent bei 2,14 Pfund.
Quelle: www.pressetext.com/Dieter N. Unrath