Streit um Berliner Krypto-Start-up Envion eskaliert
Archivmeldung vom 21.08.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Streit um das Berliner Krypto-Start-up Envion eskaliert zusehends. Gründer Michael Luckow erhebt schwere Vorwürfe gegen Matthias Woestmann, den CEO der Envion AG, sowie dessen Geschäftspartner, den Rechtsanwalt Thomas van Aubel: "Woestmann und van Aubel haben unsere Firma gestohlen", sagte Luckow dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 9/2018, EVT 23. August).
Das Unternehmen, das mit mobilen Krypto-Mining-Containern Geld verdienen möchte, konnte Anfang des Jahres in einem Initial Coin Offering (ICO) 100 Mio. Dollar von Investoren einsammeln - das bislang größte Krypto-Funding in Deutschland. Zwischen Gründern und Management des Unternehmens kam es anschließend jedoch zum Zerwürfnis.
Kern des Konflikts ist eine Kapitalerhöhung der Envion AG, die Woestmann im Januar ohne Einverständnis der Gründer durchführte und bei der van Aubel als neuer Gesellschafter einstieg. Das Berliner Landgericht hat den Vorgang, mit dem die Gründer ihre Anteilsmehrheit verloren, inzwischen in einem Urteil zu einem einstweiligen Verfügungsverfahren als "Pflichtverletzung" des Geschäftsführers eingestuft.
Der Konflikt zwischen Gründern und Management hat den Betrieb des Start-ups weitgehend gelähmt, die Serienproduktion der Container konnte nie aufgenommen werden. Unter den mehr als 30.000 Anlegern will dennoch nur eine Minderheit ihr Investment rückabwickeln, so ein Anlegervertreter gegenüber 'Capital'. Gut zwei Drittel der Investoren setzten weiter auf einen Erfolg des Geschäftsmodells.
Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)