Vereinigung Cockpit sieht keine Lösung im Streit mit Lufthansa
Archivmeldung vom 17.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Tarifkonflikt um den vorzeitigen Ruhestand der Lufthansa-Piloten ist auch nach der Absage des Streiks am Dienstag keine Lösung in Sicht. Reisende müssen damit rechnen, dass die kleine Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ihre Pläne weiter durchkreuzt und die Piloten zu Streiks aufruft, wie Ilona Ritter, die Vorsitzende Tarifpolitik dem Wall Street Journal Deutschland sagte.
Zwar enthalte die jüngste Konkretisierung der Lufthansa-Offerte vom August „leichte Verbesserungen“, ein „Licht am Ende des Tunnels“ in dem seit Monaten schwelenden Streit zwischen der Lufthansa und ihren Piloten sei aber nicht erkennbar.
In dem Konflikt geht es um die Frage, ab welchem Alter Lufthansa-Piloten ihren Job an den Nagel hängen und ohne finanzielle Einbußen in den Ruhestand gehen können. Bisher galt dafür eine Altersgrenze von 55 Jahren. Lufthansa-Chef Carsten Spohr möchte, dass die Piloten mindestens bis zum 60. Lebensjahr im Cockpit bleiben, um Kosten zu sparen.
Die Gewerkschaft lehnt das kategorisch ab: „Es gibt auch bei anderen Airlines in Europa Regelungen, wo Piloten sich entscheiden können, mit Mitte Fünfzig aufzuhören, und das ist auch gut so“, sagte Ritter. Der Vereinigung Cockpit reicht der von der Lufthansa angebotene Bestandsschutz für ältere Flugkapitäne in dieser Hinsicht nicht aus, sie will eine Regelung auch für Piloten, die künftig noch eingestellt werden.
„Wir richten uns auf eine längere Tarifauseinandersetzung ein“, sagte Ritter und widersprach damit Einschätzungen, wonach der abgesagte Streiktag ein Zeichen der Entspannung sei. Ein Abbröckeln der Streikbereitschaft kann die Gewerkschafterin nicht erkennen: „Unsere Piloten stehen uneingeschränkt hinter uns“, sagte sie.
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http://www.wsj.de/nachrichten/SB10608297325219184784504580157793002714322?mg=reno64-wsjde
Quelle: Wall Street Journal Deutschland