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Telekom-Chef gegen Verkauf der Staatsanteile

Archivmeldung vom 30.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Timotheus Höttges Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG. Bild:  Deutsche Telekom AG
Timotheus Höttges Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG. Bild: Deutsche Telekom AG

Telekom-Chef Timotheus Höttges warnt vor einem möglichen Verkauf der Staatsanteile an der Deutschen Telekom. Zwar müsse diese Entscheidung allein der Eigentümer treffen, wer den Ausstieg des Bundes fordere, "sollte sich aber fragen, wer dafür eventuell einsteigt", sagte Höttges der "Welt am Sonntag".

Kurstafel in der Hamburger Börse
Kurstafel in der Hamburger Börse

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Welches Interesse hat er an Infrastruktursicherheit? Will er in Deutschland investieren und wenn ja wo und vor allem wieviel?" Die Frage wäre außerdem, "was der Bund dann mit all dem Geld täte, das er durch einen Verkauf einnimmt." Sowohl die FDP als auch die Grünen hatten vor der Bundestagswahl einen solchen Verkauf angeregt. Auch in der CDU gibt es dafür Fürsprecher. FDP-Chef Christian Linder hatte vorgeschlagen, mit dem daraus erlösten Geld den Glasfaserausbau in Deutschland zu fördern. "Bevor man Subventionen verteilt, sollten sich die Verantwortlichen fragen, wie sie Anreize schaffen, damit noch mehr in Glasfaser investiert wird", sagte Höttges. Grund dafür, dass viele Unternehmen da noch zögerlich seien, sei die Überregulierung.

"Die abzuschaffen, das erwarte ich übrigens gerade von einer wettbewerbsorientierten Partei wie der FDP." Für ein Zusammengehen von T-Mobile US mit dem viertgrößten US-Mobilfunker Sprint zeigte sich Höttges offen. Berichten zufolge laufen die Verhandlungen bereits. Höttges wollte die Gespräche direkt nicht kommentieren, sagte aber: "In Amerika gibt es ein Duopol aus zwei sehr großen Spielern und dazu zwei kleinere Spieler, die mit gehörigem Abstand folgen. Ein dritter starker Player würde dem Wettbewerb dort sicher gut tun."

Unter der Regierung des US-Präsidenten Donald Trump sieht er die Chancen dafür steigen. Die Telekom hatte in den USA bereits mehrere Anläufe für eine Lösung unternommen, die allerdings von den US-Wettbewerbsbehörden unterbunden wurden. "Die Vergangenheit lehrt uns aber, dass republikanische Regierungen weniger in diese Prozesse eingreifen als demokratische Administrationen", sagte der Telekom-Chef der "Welt am Sonntag". Einen Ausstieg aus dem US-Geschäft hingegen scheint die Telekom nicht zu planen. "Wir fühlen uns dort in Amerika sehr wohl und haben dank der Tatkraft unseres Managements und dank unserer Investitionen dort eine sehr starke Position", sagte der Unternehmer. Die Telekom habe dort viel erreicht und sei eine starke Marke. "Es wäre schlecht für den amerikanischen Markt, wenn das verloren ginge."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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