Scharia-Bank expandiert in Deutschland
Archivmeldung vom 20.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Islam erlaubt bei Geldgeschäften keine Zinsen. Auch Investitionen in die Tabak-, Alkohol- und Rüstungsbranche sind tabu. Für Muslime in Deutschland gibt es deshalb schariakonformes Banking, schreibt n-tv.de am Samstag.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Bisher ist die KT Bank der einzige Player. Wenige Wochen nach dem Start der Bank in Köln haben dort schon mehr als 1000 überwiegend muslimische Kunden ihr Geld angelegt, hieß es.
Die nach eigenen Angaben einzige Islam-Bank in der Eurozone ist seit Mitte 2015 in Deutschland aktiv. Das besondere Prinzip: keine Zinsen, weder für die Kunden noch für die Bank. Damit ist ein Sparkonto ebenso ausgeschlossen wie ein Kredit, der ja mit Zinsen zurückgezahlt werden müsste.
Investiert wird nur in reale Güter, nicht in Wertpapiere, Aktien oder Fonds. Alkohol-, Tabak- oder Schweinefleisch-Industrie sind tabu, zitiert n-tv.de Ferhat Aslanoglu, Unternehmenssprecher der KT Bank AG in Deutschland. „Investitionen in Waffengeschäfte und jegliche Deals mit Glücksspielcharakter sind ebenfalls untersagt.“
Doch die Nachfrage seitens der muslimischen Community reiße nicht ab. Drei Viertel seien Privatkunden, der Rest Verbände, Unternehmen, Institutionen. Geschätzte 15 Prozent der Kundschaft hätten dem Sprecher zufolge keinen muslimischen Hintergrund.
Konkret funktioniert es so: Braucht ein Kunde Geld, um ein Haus zu erwerben oder ein Auto, kauft die KT Bank dieses für ihn. „Wir verkaufen dem Kunden das Objekt dann mit einem Finanzierungsaufschlag weiter, er bezahlt in Raten“, erläutert Aslanoglu.
Viele gläubige Muslime, die keinen zinsgebundenen Kredit wollten und daher zur Miete gewohnt hätten, leisteten sich nun mit diesem Finanzierungsmodell ein Eigenheim, sagt Aslanoglu. „Wer sein Geld früher in der Sparsocke hatte, kommt jetzt zu uns.“ Das Geld werde in die reale Wirtschaft investiert — damit würden also Objekte, Güter gekauft — und der Kunde partizipiere am Erfolg seiner Einlage in Form einer Gewinn- und Verlustbeteiligung, hieß es."
Quelle: Sputnik (Deutschland)