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US-Ökonom kritisiert deutsches Lohnniveau

Archivmeldung vom 21.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Adam Posen addresses Warwick Economics Summit 2012
Adam Posen addresses Warwick Economics Summit 2012

Foto: Wyap91
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der US-Ökonom Adam Posen kritisiert in der Debatte um den Exportüberschuss das Lohnniveau in Deutschland. "Im Verhältnis zur Produktivität sind die Löhne in Deutschland zu niedrig. Die Arbeiter werden abgezockt", sagte er im Interview mit "Handelsblatt-Online".

Posen, der das Peterson Institute in Washington leitet und zu den renommiertesten Geldpolitik-Experten der Welt zählt, sieht niedrige Löhne und schwache Investitionen als Ursache für den hohen deutschen Exportüberschuss. Der Überschuss schade anderen Ländern – vor allem in Europa. Außerdem befürwortet Posen einen Mindestlohn.

Die Bedenken deutscher Ökonomen, dass ein Mindestlohn Jobs in Ostdeutschland vernichten könnte, hält er für übertrieben. "Ich sehe durch so eine kleine Lohnerhöhung keine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit Ostdeutschlands", sagte er. Ein Mindestlohn werde an einigen Stellen Jobs kosten - an anderen Stellen aber auch neue Jobs schaffen. Dies sei normal in einer Marktwirtschaft.

Einen Mindestlohn einzuführen habe genauso Konsequenzen, wie auf ihn zu verzichten. "Alle entwickelten Demokratien der Welt haben einen Mindestlohn", sagte Posen. "Es ist verrückt zu glauben, dass ein Mindestlohn ausgerechnet in Deutschland besonderen Schaden anrichtet."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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