Asklepios für Schließung kleiner unrentabler Krankenhäuser
Archivmeldung vom 04.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie neue Asklepios-Vorständin, Sara Sheikhzadeh, hat sich für eine Schließung kleiner, unrentabler Krankenhäuser ausgesprochen. "Wir haben einfach zu viele Krankenhäuser in Deutschland", sagte Sheikhzadeh dem Hamburger Abendblatt.
Um das Gesundheitssystem zu erhalten, brauche man eine Strukturreform, die längst überfällig sei. Sie nahm kleine Kliniken des Krankenhausbetreibers Asklepios dabei nicht aus. "Klar, für einen Landrat aus einem Flächenland ist es natürlich politisch nicht besonders vorteilhaft, eine kleine Klinik zu schließen. Aber: Wenn sie nicht versorgungsnotwendig und wirtschaftlich nicht rentabel ist, belastet sie den Steuerzahler", so Sheikhzadeh.
Sie kritisierte auch die Reformpläne der Ampel-Regierung: "Ich sehe da in der Krankenhauspolitik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach leider auch keinen visionären Entwurf, der die medizinische Versorgung in Deutschland wirklich weiterbringt." Die neue Chief Medical Officer von Asklepios empfahl, mehr Behandlungen und Operationen ambulant durchzuführen, um beispielsweise dringend benötigte Pflegekräfte an den größeren und qualitativ besseren Häusern zu konzentrieren. Kleine Krankenhäuser könnten die erforderliche medizinische Qualität zumeist nicht bieten. "Als Patient möchten Sie dort auch nicht unbedingt behandelt werden. Warum? Weil dort eine bestimmte Operation vielleicht nur zweimal im Jahr durchgeführt wird, während sie in einer spezialisierten Klinik zweimal am Tag gemacht wird", so Sheikhzadeh.
Niemand wolle in eine Klinik, die gerade einmal die Mindestmenge einer bestimmten Operation erfülle. "Ich glaube, wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, dass alles fußläufig erreichbar sein muss. Es bringt niemandem etwas, ein Krankenhaus zu erhalten, nur um das Pseudo-Gefühl zu vermitteln, die Menschen seien gut versorgt, wenn aber in Wirklichkeit die medizinische Qualität gar nicht stimmt", sagte die Asklepios-Vorständin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur