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23 Stadtwerke erwägen Rückzug aus RWE-Konsortium für Kraftwerksbau

Archivmeldung vom 12.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zentrale der RWE AG in Essen. Bild: Baikonur / de.wikipedia.org
Zentrale der RWE AG in Essen. Bild: Baikonur / de.wikipedia.org

Aus Angst um ihre Investitionen in Millionenhöhe erwägen 23 Stadtwerke aus vier Bundesländern, sich aus einem gemeinsam Kraftwerksbau mit dem Energiekonzern RWE zurückzuziehen. Das geht aus internen E-Mails von Kommunalpolitikern und Aufsichtsratsmitgliedern hervor, aus der die "Frankfurter Rundschau" zitiert.

Laut FR haben einzelne am Steinkohlekraftwerk Hamm beteiligte Stadtwerke Gutachten zur Rendite-Aussicht in Auftrag gegeben. Während RWE den Stadtwerken bei Baustart 2008 noch 6,5 Prozent Rendite in Aussicht gestellt habe, bezweifeln die Gutachter den E-Mails zufolge inzwischen, "ob das Steinkohlekraftwerk noch wirtschaftlich betrieben werden kann und für den häufigen Teillastbetrieb überhaupt gerüstet ist". Für einzelne regionale Versorger stehen Steuergelder in bis zu zweistelliger Millionenhöhe auf dem Spiel, heißt es. Ursprünglich sollte das Kraftwerk Hamm Anfang 2011 ans Netz gehen und zwei Milliarden Euro kosten. Als Mehrheitseigner hat RWE 77 Prozent der Baukosten übernommen, der Rest wurde in unterschiedlich großen Anteilen auf die Regionalversorger verteilt, darunter Stadtwerke aus Dortmund, Leverkusen, Bochum, Osnabrück, Trier und Münster. Nach technischen Mängeln verzögerte sich der Bau aber um ein Jahr und verteuerte sich um etwa 200 Millionen Euro. Zudem fallen wegen der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke und des Ausbaus erneuerbarer Energie die Strompreise, während der Marktpreis für Steinkohle hoch ist. All das lasse einen rentablen Betrieb fragwürdig erscheinen, zitiert die "Frankfurter Rundschau" aus einem internen Schreiben. Deshalb prüften inzwischen "alle beteiligten Stadtwerke, ob ein Ausstieg für sie Sinn macht", heißt es.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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