Wirtschaftlicher Aufschwung treibt Güterverkehr der Bahn an die Kapazitätsgrenze
Archivmeldung vom 02.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAls Folge des Wirtschaftsaufschwungs wächst der Güterverkehr auf der Schiene so stark, dass Experten bereits vor Engpässen warnen. "Wenn die Kapazität der Hinterlandverbindungen der Seehäfen nicht erhöht wird, können die Güter schon in absehbarer Zeit nicht mehr abtransportiert werden", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums, Thomas Hailer, dem "Tagesspiegel".
"Dann würde zwangsläufig mehr Verkehr über die
Straße abgewickelt werden." Das Verkehrsforum fordert daher mehr
Investitionen in Schienen- und Straßeninfrastruktur.
Die Bahn-Tochter DB Netz bestätigte der Zeitung, dass die
Steigerungsraten im Frachtverkehr Probleme machen. "Wir sind
vielerorts bis an die Kapazitätsgrenze belegt", sagte eine
Sprecherin. Das sei außer an den Seehäfen etwa zwischen Köln und
Mainz der Fall.
"Wir erleben einen Boom des Güterverkehrs, wie wir ihn seit Jahren
nicht hatten", sagt die Sprecherin der Netzgesellschaft. Gründe sind
neben dem Aufschwung der rapide wachsende Containerhandel und die
Lkw-Maut. Ihren Anteil im Güterverkehr könnten die Bahnen 2006 von
gut 16 auf 17,5 Prozent steigern, erwarten Experten.
In den ersten drei Quartalen 2006 transportierten die Bahnen auf deutschen Schienen laut Statistischem Bundesamt mit 253,2 Millionen Tonnen 8,3 Prozent mehr Güter als im Vorjahreszeitraum. Marktführer und Bahn-Gütertochter Railion erwartet für das Gesamtjahr einen Transportzuwachs von zehn Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel