USA. Jeder fünfte "Häuslebauer" ist überschuldet
Archivmeldung vom 01.11.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakNach einer Analyse von "First American Corelogic" ist die US-Hypothekenkrise noch nicht ausgestanden. Derzeit gelten rund 7,63 Millionen Eigenheime als überschuldet, der Wert der Hypothek ist größer als der eigentliche Kaufwert. Damit ist fast jeder fünfte Bauherr oder Käufer überschuldet.
Nahezu jedem fünften Hausbauer oder -käufer in den USA steht einer Studie zufolge das Wasser bis zum Hals. Die Hypothekenschulden von 7,63 Mio. Immobilien oder 18 Prozent seien höher als der Wert der Häuser, heißt es in einer Untersuchung von First American Corelogic. Bald könnte dieser Anteil auf 25 Prozent steigen. Denn 2,1 Mio. Immobilien drohe dasselbe Schicksal, wenn die Preise um weitere fünf Prozent fallen sollten.
Die Hypothekenkrise konzentriere sich auf die Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Florida, Georgia, Michigan, Nevada und Ohio. Hier seien 64 Prozent aller Immobilienkredite notleidend, obwohl in den sieben Staaten nur 41 Prozent aller Hypothekendarlehen vergeben wurden.
"Es ist ein sehr regionales Problem, was die Menschen gerne vergessen", sagte David Wyss, Chefvolkswirt der Ratingagentur Standard & Poor's. Der größte Teil der USA sei in keinem schlechten Zustand. Wyss sagte einen weiteren Rückgang der US-Immobilienpreise um zehn Prozent voraus. Ende kommenden Jahres werde die Talsohle erreicht sein.
Etwa 68 Prozent aller erwachsenen US-Bürger sind Immobilien-Besitzer. Zwei Drittel von ihnen haben sich dafür bei Banken verschuldet.