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Ifo-Chef Sinn fordert Krisenländer zu Preissenkungen auf

Archivmeldung vom 01.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Werner Sinn (2008) Bild: Jan Roeder, Krailling / de.wikipedia.org
Hans-Werner Sinn (2008) Bild: Jan Roeder, Krailling / de.wikipedia.org

Der Präsident des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo), Hans-Werner Sinn, hat die Krisenstaaten in der Euro-Zone aufgefordert, ihre Preise zu senken. "Nur die Preissenkung schafft Leistungsbilanzüberschüsse und versetzt die Krisenländer in die Lage, Auslandsschulden zu tilgen", schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Es ist an der Zeit für Europa, sich dieser unerbittlichen Wahrheit zu stellen."

Jenen Ländern, die sich die Preissenkung nicht zumuten wollen, müsse die Gelegenheit gegeben werden, die Euro-Zone temporär zu verlassen, um Preise und Schulden abwerten zu können, also eine Art "Euro-Sabbatical" zu nehmen. "Nach einem Gewitter würde dann schnell wieder die Sonne scheinen", schreibt Sinn. Eine reale Abwertung durch Senkung der Preise gegenüber den Wettbewerbern im Euro-Raum sei das einzige Mittel, Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen. Auch eine Senkung der Lohnstückkosten durch Produktivitätszuwächse könne die Wettbewerbsfähigkeit nur in dem Maße erhöhen, wie sie tatsächlich eine Preissenkung bewirkt.

Das neue Hilfspaket der EU und des Internationalen Währungsfonds für Griechenland zementiere die falschen Preise und die fehlende Wettbewerbsfähigkeit, schreibt Sinn: "Die Schulden werden wie ein Tumor von neuem anwachsen und so allmählich auch die Bonität der solideren Länder der Euro-Zone untergraben. Daran könnte der Euro letztlich zerbrechen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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