Ärzte fordern Strafgebühr von Patienten für versäumte Termine
Archivmeldung vom 10.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts der angespannten Finanzlage vieler Arztpraxen spricht sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) für Strafzahlungen von Patienten aus, wenn diese unentschuldigt Termine verstreichen lassen.
Zu "Bild" (Dienstagsausgabe) sagte der
KBV-Vorsitzende Andreas Gassen, eine solche Strafgebühr sollten die
Krankenkassen übernehmen. "Es ist nicht nur ärgerlich, wenn Patienten
Termine in Praxen buchen und diese einfach verstreichen lassen. Praxen
können Termine ja nicht zweimal vergeben. Angemessen wäre eine von den
Krankenkassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte
Termine vereinbaren und dann unentschuldigt nicht wahrnehmen."
Wie
"Bild" weiter schreibt, gibt es erste Arztpraxen, die von Patienten für
unentschuldigtes Fehlen 40 Euro Strafgebühr verlangen. In Einzelfällen
seien es bei wiederholtem Fehlen sogar bis zu 100 Euro.
Gassen
nahm die Ärzte in Schutz und erklärte, die Termine seien geblockt und
stünden dann für andere Patienten nicht zur Verfügung. "Vor diesem
Hintergrund ist jede Forderung nach schnelleren und mehr Terminen
einfach lächerlich. Ganz zu schweigen von der bisher unverändert
unzureichenden Vergütung, die für rund zehn Prozent der in Anspruch
genommenen Termine bereits kein Honorar mehr auslöst", sagte Gassen zu
"Bild".
Quelle: dts Nachrichtenagentur