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EVG-Chef Kirchner: Bahn zwingt uns in ein Verhandlungskorsett

Archivmeldung vom 01.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Alexander Kirchner Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Bild: EVG
Alexander Kirchner Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Bild: EVG

Der Vorsitzende der großen Eisenbahnergewerkschaft EVG, Alexander Kirchner, wirft der Deutschen Bahn vor, vor den Lokführergewerkschaft GDL einzuknicken und die EVG bei den laufenden Tarifverhandlungen "in ein Korsett zu zwingen, das uns nicht passt". Die EVG sei zwar grundsätzlich bereit, "Macht mit der GDL fair zu teilen", so Kirchner in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe).

Wenn sich aber die GDL Kooperationen verweigere und der Arbeitgeber Bahn auch noch diesem Druck nachgebe, dann bleibe auch der EVG nichts anderes übrig, als zu streiken. Die Lokführer haben bereits mehrfach in diesem Jahr die Arbeit niedergelegt. Die EVG vertritt bisher alle anderen Berufsgruppen bei der Deutschen Bahn.

In der laufenden Tarifrunde ist diese Aufteilung zwischen den Gewerkschaften allerdings umstritten. Die GDL will nun auch für das restliche Zugpersonal Tarifverträge aushandeln. Am Mittwoch will die Tarifkommission der EVG darüber entscheiden, ob sie am 12. Dezember mit der Bahn weiterverhandelt oder ob nun auch die EVG-Mitglieder in den Ausstand treten. Kirchner betonte zwar, dass seine Gewerkschaft nicht um die Macht bei der Bahn streiken würde, sondern "für Forderungen nach besserer Bezahlung und einer sozialen Komponente".

Der EVG-Vorsitzende wehrt sich aber dagegen, dass einzelne Berufsgruppen ihre Interessen durchsetzen. Dann würden auf Dauer nicht einmal mehr große Gewerkschaften wie Verdi oder IG Metall in der Lage sein, "in Krisenzeiten mit Tarifpolitik Beschäftigungssicherung zu gestalten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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