Experten rechnen mit steigenden Heizölpreisen
Archivmeldung vom 05.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer hohe Ölpreis an den internationalen Börsen lässt den Verbrauchern langsam keinen Spielraum mehr, mit dem Kauf von Heizöl abzuwarten. "Bisher ist keine größere Nachfrage festzustellen, wobei die Bevorratung eher schlecht ist", sagte Rainer Wiek vom Energie-Informationsdienst (EID) dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe).
Dabei könne man damit rechnen, dass das heutige
Preisniveau anhält. "Es wird voraussichtlich in den kommenden Monaten
nicht besser", sagte Wiek. Schorsch Tschürtz, Energiereferent beim
Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv), sagte: "Zum Herbst
rechne ich mit anziehenden Preisen."
Die Entwicklungen beim Heiz- und beim Rohöl treiben sich gegenseitig.
Mit Blick auf das jeweils hohe Niveau begründen Analysten auch
jeweils neue Preisschübe. Beim Heizöl kosten 100 Liter im
Bundesdurchschnitt - bei der üblichen Abnahme von 3000 Litern - rund
57 Euro. Anfang des Jahres lag der Preis noch bei 42 Euro, vor einem
Jahr bei 44 Euro - und Anfang 2004 sogar bei lediglich 35,50 Euro. In
diesem Jahr habe es einen kontinuierlichen Anstieg gegeben, sagte
EID-Experte Wiek. Der Absatz ist laut Mineralwirtschaftsverband auch
in den ersten sechs Monaten eingebrochen. "Für viele Händler ist es
eine Überraschung, wie lange die Leute ohne größere Bestellungen
auskommen konnten", sagte Wiek.
Vzbv-Experte Tschürtz sagte, erfahrungsgemäß würden die Preise im
Oktober und November steigen - und bis dahin rechne er auch nicht mit
einem signifikanten Rückgang.
Verbrauchern, die mit Erdgas heizen, müssen ebenfalls mit höheren
Kosten rechnen. In den letzten Monaten hatten sich die meisten
Versorger mit Preiserhöhungen zurückgehalten. Wegen der gestiegenen
Einkaufskosten "dürfte aber spätestens zum 1. Oktober die nächste
Preiswelle kommen", schätzte EID-Experte Wiek.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel