DGB: Pin-Zahlung "skandalöser Angriff auf die Tarifautonomie"
Archivmeldung vom 25.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu dem Eingeständnis des ehemaligen PIN-Vorstandschefs, der Gewerkschaft Neue Post- und Zustelldienste (GNBZ) eine "Anschubfinanzierung" gezahlt zu haben, erklärte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am Osterwochenende in Berlin:
"Die Finanzierung der angeblichen Gewerkschaft GBNZ durch einen Arbeitgeber derselben Branche ist ein ebenso skandalöser wie unverzeihlicher Angriff auf die Tarifautonomie. Die kann alleine durch sogenannte "Gegnerfreiheit" funktionieren und geschützt werden. Völlig unabhängig davon, ob die finanzielle Unterstützung der Pseudogewerkschaft Neue Post- und Zustelldienste durch die PIN AG strafrechtlich relevant ist, verletzt sie entscheidende Prinzipien einer funktionierenden und verfassungsrechtlich legitimierten Tarifautonomie. Damit ist auch der Mindestlohn-Tarifvertrag mit seinen Dumpinglöhnen, den die GNPZ mit dem Arbeitgeberverband Neue Post- und Zustelldienste geschlossen hat, eine reine Farce und sollte freiwillig annuliert werden. Auf keinen Fall dürfen Politiker und Gerichte weiterhin mit Hinweis auf diesen mehr als fragwürdigen Tarifvertrag die allgemeine Gültigkeit der Post-Mindestlöhne infrage stellen, die für alle Briefzusteller gelten."
Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)