Finanzplatz Frankfurt nicht mehr in Top Ten

Finanzplatzranking: Frankfurt fliegt aus den Top Ten. Bild: cityoflondon.gov.uk

Im internationalen Vergleich der weltweit bedeutendsten Finanzzentren sind die deutschen Städte innerhalb der vergangenen sechs Monate zurückgefallen. Der hierzulande wichtigste Standort Frankfurt ist sogar aus den Top Ten gerutscht.

Wie der Global Financial Centres Index der Z/Yen Group in Zusammenarbeit mit der City of London Corporation aufzeigt, büßte die Bankenstadt am Main vier Plätze ein und findet sich nunmehr auf Rang zwölf wieder. Der Index wird von Branchenkennern und Angehörigen der Finanzindustrie erstellt, die die weltweit wichtigsten Finanzmetropolen zu Kriterien wie Mitarbeiterqualität, Marktzugang, allgemeines Geschäftsumfeld oder vorhandene Infrastruktur halbjährlich bewerten. Neben Frankfurt fiel auch München zurück. Bayerns Landeshauptstadt musste Rang 29 abgeben und liegt nunmehr auf Platz 30. Im Gegensatz dazu befinden sich Asiens Finanzzentren weiter auf dem Vormarsch in Richtung der von London und New York gehaltenen Spitzenpositionen.

"Der Index zeigt, dass der bisher verhaltene Optimismus in der Finanzindustrie wieder steigt", teilt die City of London mit. Dass die asiatischen Standorte im Weltvergleich aufholen, sei zwar nicht überraschend. Intensität und Tempo des Aufholprozesses seien dennoch erstaunlich. So schafften etwa Peking und Shanghai Sprünge um 29 bzw. 25 Plätze nach vorn, womit sie auf den Rängen 22 und zehn landeten. Der chinesische Börsenplatz Shenzhen konnte von Null auf Platz fünf in das Ranking der Top-75 einsteigen. Aus Europa befinden sich neben London nur mehr die Schweizer Städte Zürich auf Rang sechs und Genf auf Rang neun unter den zehn weltweit wichtigsten Finanzplätzen.

Dass die Bedeutung der westlichen Finanzmetropolen aufgrund der Krise weltweit abnimmt, war von Experten bereits erwartet worden. Der City of London nach spiegle sich in dem Ergebnis wider, dass Asiens Finanzzentren bedeutend weniger von der Krise betroffen seien als die europäischen und US-amerikanischen. Hongkong, Singapur und Shenzhen auf den Plätzen drei bis fünf liegen nur mehr mit geringem Abstand hinter den Spitzenpositionen. Im Gegensatz dazu zeigte Frankfurt in keiner einzigen Kategorie eine Verbesserung.

Quelle: pressetext.deutschland Manuel Haglmüller