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Thyssenkrupp-Chef Hiesinger kontert Kritik von Investor Cevian

Archivmeldung vom 18.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Thyssen-Krupp
Thyssen-Krupp

Einen Tag vor der Hauptversammlung wehrt sich Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger gegen anhaltende Kritik der Investmentgesellschaft Cevian. "Wir führen das Unternehmen nicht eindimensional", sagte Hiesinger dem "Handelsblatt". "Natürlich schaffen wir Wert für unsere Aktionäre. Dabei handeln wir immer auch gleichermaßen im Interesse unserer Kunden und Mitarbeiter. Das ist für uns verantwortungsvolles, unternehmerisches Handeln."

Seit Wochen attackiert die schwedische Investmentgesellschaft Cevian die Strategie des Essener Industrie-und Stahlkonzerns Thyssenkrupp. Die Gewinnmargen seien zu niedrig, der Vorstand habe seine selbst gesteckten Ziele nicht erreicht. Cevian-Mitgründer Lars Förberg verlangt eine Zerschlagung des Traditionsunternehmens über die bereits auf den Weg gebrachte Abspaltung der Stahlsparte hinaus. Hiesinger wehrt sich insbesondere gegen den Vorwurf des Investors, der Konzernchef hätte seine selbstgesteckten Renditeziele nicht erreicht: "Wir haben unsere angekündigten Ergebnisziele – mit einer Ausnahme im Jahr 2015/2016, als der Stahlmarkt zusammengebrochen ist – jedes Jahr erreicht oder sogar übertroffen."

Die Diskussion um höhere Gewinne und die richtige Strategie wird das diesjährige Aktionärstreffen prägen, so die Zeitung. Die Hauptversammlung dürfte damit deutlich turbulenter ausfallen, als in den Vorjahren. Denn nicht nur Cevian, auch andere Aktionäre haben sich in den vergangenen Wochen kritisch zur Bilanz von Hiesinger geäußert, der das Traditionsunternehmen seit sieben Jahren leitet. Der Konzernchef verweist dagegen auf die schweren Umbauarbeiten seit seinem Amtsantritt und die Langfristigkeit des Industriegeschäfts.

"Wenn Sie ein Unternehmen voranbringen wollen, braucht es Innovationen. Das verlangt eine langfristige Perspektive, Investitionen und Ausdauer. Denn es dauert in unseren Industrien oft sechs bis acht Jahre, bis sich die Erfolge durch neue Produkte im Ergebnis wiederfinden", sagte er. "Das ist eine Realität, die man nicht ausblenden darf." Um seinen Kritikern entgegenzukommen, wird Hiesinger im Frühsommer seine Strategie nachjustieren. "Wir werden die Strategie für den Gesamtkonzern schärfen und auch unsere finanzielle Zielsetzung anpassen", sagte der Thyssenkrupp-Chef. Denn wenn das Joint Venture mit Tata unter Dach und Fach ist, verändert Thyssenkrupp sich grundlegend: "Wir werden dann ein anderes Unternehmen sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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