Dax lässt nach - Bankenverband rät nach Leitzinssenkung zu Pause

Bild: Screenshot Youtube Video: "Frankfurter Wertpapierbörse (Geschichte, Parketthandel, Xetra) - Der Zeit voraus! | Börse Frankfurt" / Eigenes Werk
Am Donnerstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 21.206 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Nach einem freundlichen Start rutsche der Dax schnell ins Minus und verharrte dort im weiteren Verlauf.
"Die EZB hat wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte abgesenkt und damit den Markterwartung entsprochen", erklärte Marktanalyst Andreas Lipkow.
"Die EZB-Banker weisen in einer ersten Stellungnahme darauf hin,
dass man die disinflationären Entwicklungen weiter auf einem guten Weg
sieht, dennoch Bedenken bei dem weiteren Wachstumspfad der europäischen
Konjunktur hat. Die Handelsspannungen mit den USA und China und die
damit verbundenen gestiegenen Unsicherheiten können das Vertrauen in die
Wirtschaft belasten." Die EZB werde "weiterhin auf Sicht fliegen und
auf entsprechende Gegebenheiten mit geld- und zinsmarktpolitischen
Maßnahmen antworten", so Lipkow.
Der Bundesverband deutscher
Banken rät der EZB nun zu einer Zinspause. "Die Geldpolitik sollte nicht
zu stark auf kurzfristige Erwartungen reagieren. Ohnehin sind die
mittelfristigen Auswirkungen der Handelskonflikte auf die Inflation im
Euroraum derzeit noch völlig unklar", sagte Heiner Herkenhoff,
Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. "Darüber hinaus sind die
Realzinsen - also die Zinsen abzüglich der Inflation - im Euroraum
inzwischen wieder auf null gesunken. Auch dies mindert den
Zinssenkungsdruck der EZB", so der Hauptgeschäftsführer weiter. Eine
Zinspause könne in dieser Situation dazu beitragen, den Blick wieder
stärker auf die mittel- bis längerfristige Entwicklung zu richten.
Bis
kurz vor Handelsschluss standen die Siemens-Energy-Aktien an der Spitze
der Kursliste in Frankfurt. Der Energietechnikhersteller konnte nach
einem starken Quartal seine Prognosen anheben. Das Schlusslicht bildeten
die Papiere von FMC. Hintergrund ist eine Analysteneinschätzung.
Unterdessen
stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Mai
kostete 36 Euro und damit ein Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert
einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro
Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das
Preisniveau dauerhaft so bleiben.
Der Ölpreis stieg deutlich: Ein
Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17
Uhr deutscher Zeit 67,01 US-Dollar, das waren 1,8 Prozent mehr als am
Schluss des vorherigen Handelstags.
Die europäische
Gemeinschaftswährung war am Donnerstagnachmittag schwächer: Ein Euro
kostete 1,1359 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8804 Euro
zu haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur