Deutsche Anleger von Lehman-Brothers-Pleite betroffen
Archivmeldung vom 16.10.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakDie Hamburger Verbraucherzentrale teilt mit, dass allein in Hamburg schätzungsweise 10.000 Anleger von der Pleite der US-Bank Lehman-Brothers betroffen sind.
In Hamburg sind offenbar deutlich mehr Kleinanleger von der Bankenkrise betroffen als bislang bekannt. Wie NDR 90,3 am Donnerstag berichtete, schätzt die Verbraucherzentrale, dass allein durch die Pleite der amerikanischen Bank Lehman Brothers rund 10.000 Hamburger Geld verloren haben.
Viele Anleger vor finanziellem Aus
"Die Leute rennen uns die Bude ein", sagte Edda Castelló, die Finanzexpertin der Hamburger Verbraucherzentrale. Viele Menschen stünden vor dem finanziellen Aus. "Wenn man eine durchschnittliche Schadenssumme von 10.000 Euro annimmt - was vorsichtig gerechnet ist - so sind wir mal eben bei 100 Millionen Euro Schaden." Die meisten Geschädigten seien Kunden der Citibank und vor allem der Hamburger Sparkasse (Haspa) gewesen, so die Finanzexpertin.
Haspa: Nur wenige Käufer von Lehman-Brothers-Papieren
Haspa-Sprecher André Grunert wies das im Gespräch mit NDR 90,3 zurück. Bei der Haspa habe nur eine geringe Anzahl von Kunden Lehman-Brothers-Papiere gekauft. Selbstverständlich seien die Kunden stets auch auf die Chancen und Risiken der Papiere hingewiesen worden.
Nach Angaben von Castelló bereitet die Verbraucherzentrale derzeit Sammelklagen vor, denen sich Hunderte von Anlegern anschließen wollen, die sich getäuscht fühlen.