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Piloten sehen deutsche Luftfahrt durch Luftverkehrssteuer bedroht

Archivmeldung vom 18.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Dietmar Frericks / pixelio.de
Bild: Dietmar Frericks / pixelio.de

Die Pilotenvereinigung Cockpit bangt angesichts der Luftverkehrssteuer und anderer Belastungen um die Zukunft der deutschen Luftfahrtunternehmen. "Wenn die deutsche Luftverkehrswirtschaft eine Chance im hart umkämpften internationalen Wettbewerb haben will, dann darf es zu den Standortnachteilen, die sowieso schon vorhanden sind, keine weiteren Bremsklötze für die deutschen Unternehmen geben, ansonsten bleiben sie bald alle am Boden", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg "Handelsblatt-Online".

Er begrüße daher den Vorstoß der schwarz-roten Koalition, die "wettbewerbsverzerrende und geschäftsschädigende" Luftverkehrssteuer abzuschaffen. "Eine Abschaffung ist angesichts der offensichtlich schwierigen Lage der Branche überfällig. Die negativen Effekte sind eindeutig."

Handwerg äußerte vor diesem Hintergrund scharfe Kritik an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der eine Abschaffung der Steuer ablehne, obwohl es doch parteiübergreifend schon seit Jahren die Erkenntnis gebe, dass die Luftverkehrssteuer deutsche Unternehmen schädige und somit Arbeitsplätze gefährde.

Aktuell könne man etwa am Einstieg des Air-Berlin-Aktionärs Etihad bei der angeschlagenen Alitalia oder am Etihad-Engagement bei Air Berlin beobachten, wie die europäische Luftfahrt zunehmend von Unternehmen aus der Golfregion aufgekauft werde, "die durch subventionsähnliche Stützung ihrer Staaten bereits deutliche Vorteile genießen", gab der Cockpit-Sprecher zu bedenken.

Die europäischen und insbesondere die deutschen Luftfahrtunternehmen würden es daher "zunehmend schwerer haben, eigenständig und somit selbstbestimmt zu überleben", sagte Handwerg weiter. "Deshalb wäre es eigentlich notwendig, wie es in anderen Branchen üblich ist, die Wirtschaft zu unterstützen, um besser mit Unternehmen, die keine Sozialstandards kennen, zu konkurrieren".

Offensichtlich werde aber "die Brisanz und Dynamik nicht gesehen oder es wird zur Erreichung der Haushaltsziele schlicht in Kauf genommen, dass man dies auf Kosten der Substanz und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrtindustrie tut". Da man an anderen Stellen bereits "Milliardengeschenke" verteile, sei das Argument der Haushaltsdisziplin jedenfalls inzwischen auch "als nicht glaubhaft entlarvt", so der Cockpit-Sprecher weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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