DGB fürchtet Leistungskürzungen durch Krankenkassen-Defizit
Archivmeldung vom 10.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat angesichts des 5,8 Milliarden Euro großen Defizits der gesetzlichen Krankenkassen vor Leistungskürzungen gewarnt. "Weniger Leistung bei der Gesundheitsversorgung ist keine Option", sagte DGB-Vorstand Anja Piel dem "Handelsblatt".
Dafür
stehe Minister Lauterbach "mit seinem Versprechen im Wort". Stattdessen
müsse die Bundesregierung die wachsenden Löcher in den Finanzen der
Krankenkassen schnellstens stopfen. "Kurzfristig muss sich der Bund
stärker an der Finanzierung der Krankenkassen beteiligen und
beispielsweise endlich für Hartz-IV-Beziehende kostendeckende Beiträge
leisten", sagte Piel. SPD, Grüne und FDP hätten im Koalitionsvertrag
lediglich unverbindlich versprochen, künftig "höhere Beiträge" für diese
Menschen an die Kassen zu entrichten.
"Mittel- und langfristig
müssen die Kosten für Krankheit aber auf mehr und auf stärkere Schultern
verteilt werden", forderte Piel. Dafür sei eine Bürgerversicherung das
bessere Modell, in die auch Besserverdienende einzahlen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur