Verdi-Verhandlungsführerin im Berliner Klinik-Streik fordert von Arbeitgebern konkrete Verbesserungen
Archivmeldung vom 15.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Krankenhausstreik in der Hauptstadt bewegen sich die Fronten nur langsam. Die Verhandlungsführerin in der aktuellen Tarifauseinandersetzung mit Charité und Vivantes über den Tarifvertrag Entlastung, die Verdi-Gewerkschafterin Meike Jäger, kritisiert im Gespräch mit der Tageszeitung "nd.DerTag", dass das bisher vorliegende Angebot von Arbeitgeberseite nicht konkret genug sei, um den Streik auszusetzen, der seit einer Woche andauert.
Der Klinikkonzern Vivantes hatte eine Offerte vorgelegt, die zum Beispiel besagt, dass man zukünftig auf Leasingkräfte verzichten werde. Noch sei aber nicht geklärt, wie abgesichert werde, dass die zusätzliche Arbeit nicht zulasten der fest angestellten Beschäftigten gehe, sagt Jäger zu "nd.DerTag". Auch bei der Forderung, die Ausbildungssituation zu verbessern, gebe es nicht genug Konkretisierung, wie die bessere Praxisanleitung bewerkstelligt werde.
Im Bezug auf die Tochterunternehmen erklärt Jäger, dass die Angleichung an den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes (TVÖD) unklar bleibe: "Wie hoch sollen denn Zulagen, Zuschläge, Weihnachtsgeld zukünftig sein? Oder auch: Wie hoch sollen die Angleichungsschritte in der Tabelle sein - die übrigens ziemlich weit weg ist vom TVöD", fragt Jäger. Wenn man das alles nicht wisse, könne man den Vivantes-Vorschlag auch nicht bewerten. "Die Kolleg*innen waren am Freitag enttäuscht, weil sie sich einerseits über das Angebot gefreut haben, aber eben nichts Konkretes in der Hand haben", berichtet die Landesfachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales, Wohlfahrt und Kirchen bei Verdi Berlin-Brandenburg dem Blatt zufolge.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)