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Kabelverband plädiert für eine Rückabwicklung der Beteiligung der KDG an der Primacom

Archivmeldung vom 01.09.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei 1,9 Mrd. EUR Finanzschulden und einem Eigenkapitaldefizit von 896,36 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2006/2007 soll die KDG in der Lage sein, weitere 634 Mio. EUR zu finanzieren? Dies wäre nämlich der Preis für die Übernahme der Primacomverbindlichkeiten und einem Kaufpreis von 12EUR pro Aktie.

Angesichts der Lage der Finanzmärkte und der verheerenden Zahlen der Regionalgesellschaften, ergänzt um die neuesten Zahlen der Primacom, zerplatzen schon aus rein wirtschaftlichen Gründen die Spekulationen um die KDG als Preistreiber der Primacomaktie als reine Phantasieprodukte", erklärte der geschäftsführende stellvertretende Vorsitzende des FRK - Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen, Heinz-Peter Labonte, heute im Vorfeld der außerordentlichen Hauptversammlung der Primacom am 4. September 2007 in Mainz.

Darüber hinaus werde der FRK im Rahmen der inzwischen erfolgten Beiladung durch das Kartellamt zu dem Entflechtungsverfahren KDG - Primacom sehr deutlich seine ordnungspolitischen Bedenken und alternative Vorstellungen zur Sicherung des Wettbewerbs im deutschen Kabelfernsehmarkt artikulieren.

So bedeute eine Übernahme der Primacom vermutlich das Ende oder weitere Einschränkung des lokalen Wettbewerbs in allen lokalen und regionalen Märkten, in denen zur Zeit die Primacom noch mit der KDG im Wettbewerb stehe. Damit würde die KDG ihrem Ziel, die unabhängigen mittelständischen Kabelnetzbetreiber (uKNB) aus Handwerk und Wohnungswirtschaft zu verdrängen, die rund 16 Mio. Haushalte in Deutschland als Endkunden betreuen, einen großen Schritt näher kommen, argumentierte der FRK-Sprecher.

Dies gelte auch für das Bemühen der KDG, das Kartell der großen Kabelregionalgesellschaften zu stärken. Instrumente dafür seien vor allem proprietäre Programmplattformen, mangelnde Beachtung des Wettbewerbs in lokalen und regionalen Märkten, wie z.B. in Neuruppin, sowie durch ihre Preispolitik und mangelnde Kooperationsbereitschaft mit den uKNB, die bislang die KDG-Programme in ihren eigenen Netzen weiterverbreiten.

"Der FRK tritt deshalb nachdrücklich dafür ein, dass aus ordnungspolitischen und wettbewerbsrechtlichen Gründen die derzeitige für die Kommunikationsinfrastruktur erfolgreiche Marktsituation stabilisiert und gestärkt wird. Deshalb ist neben der Gruppe der regionalen Kabelgesellschaftsmonopolisten aus KDG, Unitymedia und KBW mindestens eine unabhängige große, bundesweit tätige und präsente Kabelbetreibergesellschaft zu erhalten. Insofern würde ein Zusammenschluss der zur Zeit voneinander unabhängigen Unternehmen Primacom, TeleColumbus und der KDG-Beteiligungsgesellschaften KMS/WTC die Dritte Gruppe der kleinen und mittleren uKNB stärken. Denn damit stünden weiterhin alternative und faire Partner im Wettbewerb mit den Regionalmonopolisten zur Verfügung, die die Konsumenten mit TV-Radio, Internet und Telefonie versorgen", betonte Labonte.

Schon heute seien Primacom und TeleColumbus zuverlässige und faire Kooperationspartner und wettbewerbsstärkende Faktoren im Kabelfernsehmarkt und gegenüber seinen Infrastrukturanbietern. Dies zu erhalten, bekomme in jedem Fall auch der Primacomaktie besser als von KDG vermutlich wider besseres Wissen geschürte spekulative Übernahmeillusionen, erklärte Labonte abschließend.

Quelle: Pressemitteilung Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen

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